Hersteller möchte Siebel zum Jahresende überholen

SAP setzt auf Expansion in den USA

02.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Henning Kagermann, künftiger Alleinvorstand der SAP, setzt große Hoffnungen auf das Geschäft mit Standardsoftware in den USA. Innerhalb der nächsten drei Jahre wollen die Walldorfer dort ihren Marktanteil von derzeit 29 auf 40 Prozent steigern.

Die SAP will ihre Aktivitäten in den USA in den kommenden Jahren erheblich ausbauen. Gegenüber Journalisten erklärte der designierte Vorstandssprecher Kagermann, dass man in den kommenden drei Jahren insbesondere den Anteil des Amerika-Geschäfts am Konzernumsatz von derzeit rund 30 Prozent auf 40 Prozent steigern will. Zudem halten es die Walldorfer für möglich, ihren dortigen Marktanteil auf Kosten von Wettbewerbern wie Oracle, Peoplesoft, i2, J.D.Edwards und Siebel Systems erheblich zu vergrößern. Bereits zum Jahresende oder spätestens im ersten Quartal 2004 will man im Geschäft mit CRM-Lösungen am Marktführer Siebel vorbeiziehen.

Kagermann begründete seinen Optimismus damit, dass sich in den USA die Unsicherheit über den Ausgang des Irak-Konflikts weitaus weniger im Geschäft niedergeschlagen habe als in Europa. Er erwartet daher eine leichte Erholung des Marktes, während es in Europa erstmals eine deutliche Abschwächung gebe und auch eine dauerhafte Trübung der Aussichten zumindest nicht auszuschließen sei. Allerdings investierten Unternehmen auch in den USA derzeit noch sehr zurückhaltend. Mit Großaufträgen zwischen 40 und 50 Millionen Dollar sei für die nächsten drei bis vier Jahre nicht zu rechnen.

Erst kürzlich hatte die SAP ihre Ergebnisse für das erste Quartal 2003 veröffentlicht. Danach brachen die Einnahmen in der Region Amerika um 20 Prozent auf 468 Millionen Euro ein. Ohne den Einfluss des stärkeren Euro wäre laut SAP der Umsatz im transatlantischen Raum aber um ein Prozent gestiegen. Zudem gewann der Konzern in der Amerika-Region im selben Zeitraum nach eigenen Berechnungen drei Prozent Marktanteil hinzu. (as)