Aktie der Woche

SAP: Profitieren durch B-to-B-Phantasie

03.03.2000
Von Stephan Hornung*

Trotz eines relativ schlechten Jahresabschlusses konnte der Aktienkurs von SAP in den letzten Monaten deutlich zulegen. Der Umsatz kletterte 1999 um 18 Prozent auf 5,11 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern inklusive der Rückstellungen für das Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm "Star" verbesserte sich jedoch nur um fünf Prozent auf 981 Millionen Euro. Allerdings war die Internet-Plattform Mysap.com mit 129 Millionen Euro Lizenzumsatz erfolgreicher als erwartet. Hieraus ist auch der starke Kursanstieg zu erklären. Viele Analysten stufen SAP als den wichtigsten Business-to-Business-(B-to-B-)Titel Europas ein. Dieser Einschätzung wurden die Walldorfer auf der CeBIT - zumindest, was die Publicity angeht - gerecht. So konnte die Zusammenarbeit mit Mannesmann/ Vodafone im Bereich digitaler Marktplätze ausgeweitet werden. Mit der australischen Telstra wurde eine ähnlich gelagerte Allianz bekannt gegeben. Für Schlagzeilen sorgte in Hannover aber vor alllem die Gründung einer neuen Tochter. Diese soll kleinen und mittelständischen Unternehmen ASP-Dienstleistungen anbieten. Trotz der inzwischen sehr hohen Bewertung mit einem - bezogen auf die Prognosen für das Geschäftsjahr 2001 - Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 88 sollte sich der Kurs aufgrund besagter B-to-B-Phantasie positiv entwickeln. Voraussetzung ist jedoch ein weiterhin günstiges Börsenumfeld.

*Die Autoren sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.