SAP nennt Details zur mittelfristigen Roadmap

07.12.2005
Auf seinem US-amerikanischen Analystentag in Las Vegas hat Europas größter Softwarekonzern Einblick in seine Produktplanung gewährt.

Bereits bekannt war, dass die gemeinsam mit Microsoft entwickelte Anbindung des Office-Systems an SAPs Backend "Mendocino" im ersten Quartal kommenden Jahres in einer Testversion herauskommen und im folgenden Vierteljahr voll in Produktion gehen soll. Ebenfalls Anfang 2006 starten soll "SAP Analytics", und "SAP xMII 12.0" für die Verbindung zwischen Shop-Floor- und Geschäftsbetrieb soll ebenfalls in Stückzahlen an Kunden gehen.

Für das zweite Quartal 2006 sind ferner die "mySAP Business Suite 2005" sowie "SAP GTS 7.0" avisiert; beide sollen kurz vor "Analytics" herauskommen. Im dritten Quartal folgt dann das nächste größere Release von "Netweaver" mit Schwerpunkt auf Midmarket und erweitertem Repository von Enterprise Services erscheinen. Netweaver werde derzeit von mehr als 2000 Kunden implementiert, nachdem die Plattform im dritten Quartal 2004 debütiert hatte.

Die erste Entwicklungsphase der ersten Generation von "xApps" (Composite Applications) hat zwar schon 2002 begonnen, SAP wird diese aber noch bis zum Jahr 2008 fortsetzen. Bislang basieren die xApps auf Modellen und Prozessen, die auf Web-Services aufsetzen. Die zweite Generation ist dieses Jahr gestartet und soll bis 2010 laufen. Sie basiert auf Events statt Prozessen, wie Dennis Moore erklärte, General Manager of Emerging Solutions bei SAP Labs LLC.: "Das mag nach einer reichlich semantischen Unterscheidung aussehen, ist es aber nicht - das ist ein viel komplexeres Design, gibt aber der IT viel mehr Flexibilität."

Ein weiteres Projekt am Horizont ist "Enterprise 3.0", das Moore als "im Wesentlichen die Unternehmens-Entsprechung zum Web 2.0" definiert. Im kommenden Jahr will SAP 100 analytische xApps, 50 Productivity-xApps sowie diverse mobile und Sprach-xApps herausbringen.

Bei Voicemail-xApps zum Beispiel kann man sich Alerts zu Geschäftsereignissen in gesprochener Form auf seine Handy-Mailbox schicken lassen. "Es gibt keinen Grund, warum ich meine Workflow-Alerts nicht in meiner Voicemail landen sollten", findet Moore. "Ich kann dann einfach 6 drücken, um zu löschen, oder 7 um zu bestätigen." (tc)