Kunden sollen zu Oracle wechseln

SAP macht TomorrowNow dicht

21.07.2008
Europas größter Softwarehersteller SAP stellt die in einen Rechtsstreit mit dem Erzrivalen Oracle verwickelte amerikanische Wartungstochter TomorrowNow ein.

Bis zum 31. Oktober sollen die Aktivitäten von TomorrowNow beendet sein, teilte SAP am Montag mit. Die mehr als 225 Kunden mit Software von PeopleSoft, J.D. Edwards und Siebel sollten Wartung künftig bei deren Mutterkonzern Oracle einholen.

Die 2005 erworbene SAP-Tochter steht im Mittelpunkt eines erbitterten Rechtsstreits mit Oracle. Die Amerikaner werfen SAP vor, über TomorrowNow mehrfach verbotenerweise für Kunden bestimmte Oracle-Supportdaten heruntergeladen zu haben. SAP hat die Vorwürfe bereits teilweise als berechtigt eingestanden.

Oracle beziffert den Schaden durch die vermeintliche Industriespionage auf wahrscheinlich über eine Milliarde Dollar. Der genaue Schaden könne erst benannt werden, wenn SAP noch mehr Beweismittel zur Verfügung stelle. Der Schaden werde aber minimal bei mehreren hundert Millionen Dollar liegen. Beide Unternehmen streiten noch darüber, wie viel Beweise SAP noch zur Verfügung stellen muss. (dpa/tc)

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