SAP legt solide Zahlen vor

25.04.2006
Der Softwarekonzern hat die Umsatzprognosen für sein erstes Quartal übertroffen.
Der Anteil der Einnahmen aus Amerika am Gesamtumsatz wächst kontinuierlich.
Der Anteil der Einnahmen aus Amerika am Gesamtumsatz wächst kontinuierlich.

Einmal mehr haben die Geschäfte auf dem amerikanischen Kontinent zur guten Bilanz des badischen Softwarehauses beigetragen. In den ersten drei Monaten des Jahres nahm SAP jenseits des großen Teichs rund 779 Millionen Euro ein, 33 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die USA steuerten mit 593 Millionen Euro (plus 27 Prozent) den Löwenanteil bei. Dagegen muten die Steigerungsraten in Europa eher bescheiden an. So legten die Einnahmen der Region Emea im Jahresvergleich um neun Prozent auf etwa eine Milliarde Euro zu. Der deutsche Markt verzeichnete ein Umsatzplus von vier Prozent auf 392 Millionen Euro.

SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann zeigte sich dennoch auch mit dem europäischen Ergebnis zufrieden und verwies insbesondere auf die um acht Prozent auf etwa 90 Millionen Euro gestiegenen Softwareerlöse im Heimatmarkt Deutschland. Die Amerika-Zahlen bezeichnete er indes als Traumergebnis. Hier legten die Produkteinnahmen um 47 Prozent auf 226 Millionen Euro zu und erreichten damit fast das Niveau des Emea-Umsatzes von 229 Millionen Euro (plus sieben Prozent).

Gewinnprognose knapp verfehlt

Insgesamt nahm SAP im ersten Quartal des Jahres 2,04 Milliarden Euro ein, ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartung der Experten, die im Durchschnitt mit einem Anstieg auf 1,95 Milliarden Euro gerechnet hatten. Der Überschuss stieg um elf Prozent auf 282 Millionen Euro und verfehlte damit knapp die Prognosen der Analysten, die einen Profit von 290 Millionen vorausgesagt hatten.

Der von Experten viel beachtete Lizenzumsatz kletterte im traditionell schwächsten Jahresabschnitt um 22 Prozent auf 528 Millionen Euro. Im laufenden Jahr rechnet Kagermann weiter mit einem überproportional starken Wachstum in Amerika und einem Plus im unteren einstelligen Bereich in Deutschland. Insgesamt soll der Lizenzerlös 2006 um 15 bis 17 Prozent zulegen. Außerdem geht SAP weiter von einem Anstieg der operativen Pro-forma-Marge auf 28,8 bis 29,3 Prozent nach 28,3 Prozent 2005 aus. Im kommenden Jahr soll dieser Wert dann auf 30 Prozent klettern.

Angesichts dieser Zahlen sieht Kagermann die Position SAPs im internationalen Wettbewerb gestärkt. Der Konzern komme seinen Worten nach auf einen Anteil von 21,4 Prozent am weltweiten jährlichen Lizenzgeschäft, das sich auf etwa 16 Milliarden Dollar belaufe. Oracle und Microsoft folgten mit 8,8 und 4,6 Prozent mit deutlichem Abstand.

Es gebe daher keinen Grund, die Strategie zu ändern, betonte der SAP-Chef. Der Konzern wolle auch in Zukunft im Gegensatz zu Wettbewerber Oracle organisch wachsen. (ba)