Business Intelligence

SAP-Kunden schludern bei Datenqualität

03.05.2010
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Fast ein Viertel der Unternehmen bekennt freimütig, überhaupt kein Qualitätsmanagement zu betreiben. 19 Prozent nutzen SAP BO, 17 Prozent Tools anderer Hersteller. Zwei Prozent haben diesen Bereich ausgelagert.

BARC empfiehlt BI-Kompetenz-Zentren

Eine langfristige und nachhaltige Qualitätssicherung mit Hilfe von Data Governance betreiben nur neun Prozent der befragten Firmen. Nur diese kleine Gruppe hat also eine methodische und regelmäßige Datenverwaltung implementiert, die für eine systematische Analyse und Überwachung bei Datenintegration, Datenqualität und Stammdatenmanagement sorgt.

Gerade moderne Tools dieser Art sind nach Einschätzung von BARC aber geeignet, die bestehenden Probleme zu lösen. Als unterstützende Maßnahme empfehlen die Würzburger Analysten ferner, ein BI-Kompetenz-Zentrum einzurichten – also eine zentrale Stelle für die gesamte Unternehmens-BI.

Organisatorisch sei in jedem Fall eine enge Verzahnung von IT und Fachbereichen nötig, so BARC. Immerhin diese Lektion haben die Unternehmen mehrheitlich nicht nur oberflächlich verstanden, sondern wirklich verinnerlicht: 56 Prozent der Befragten gehen das Thema abteilungsübergreifend an.

Aufschlussreich ist, welchen Stellenwert die Unternehmen verschiedenen Arten von Daten beimessen. Mitarbeiterdaten etwa hält nur jedes vierte Unternehmen für geschäftlich wichtig. Bei Kundendaten herrscht mit 59 Prozent ebenso noch beträchtlicher Spielraum nach oben wie bei Produkt- und Materialdaten mit jeweils 43 Prozent. Während klassischen Adressdaten seit jeher hohe Priorität eingeräumt wird, halten – immerhin oder nur – 75 Prozent ihre Finanzdaten für ein kostbares Gut.