IT-Kosten

SAP-Kunden müssen Budgets neu planen

10.11.2008
Von  und
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

5. Anwender wollen SAP-Kosten drücken

SAP könnte den Unmut der Anwender schmerzhaft zu spüren bekommen. Jeweils 52 Prozent der befragten IT-Manager geben an, SAP-Projekte beziehungsweise den Kauf weiterer Lizenzen auf Eis zu legen und in Zukunft verstärkt Alternativen zu SAP-Produkten prüfen zu wollen. Konkret stehen dabei Upgrade-Vorhaben auf der Kippe. Darüber hinaus wollen viele Unternehmen in Zukunft auch Best-of-Breed-Anbieter und Eigenentwicklungen in ihren Softwareplänen berücksichtigen. SAPs Privileg als einziger strategischer Lieferant von Business-Software gehört in vielen Unternehmen der Vergangenheit an.

Fast ein Drittel der Befragten kündigt zudem an, die Kosten im SAP-Betrieb senken zu wollen. In diesem Zusammenhang denken die Anwender darüber nach, Lizenzen aus der Wartung zu nehmen beziehungsweise die Zahl ihrer SAP-User zu reduzieren. Außerdem wollen viele Firmen aktiv Widerstand gegen die Erhöhung der Wartungsgebühren leisten und ihren Softwarelieferanten an den Verhandlungstisch zwingen. Die Zeiten, in denen in vielen Anwenderunternehmen hierzulande eine ERP-Strategie gleichbedeutend mit einer SAP-Strategie war, scheinen vorbei zu sein.

Fakten zur Umfrage

Die COMPUTERWOCHE wollte wissen, was SAP-Kunden vom neuen Enterprise Support und den höheren Wartungsgebühren halten.

  • An der von der COMPUTERWOCHE-Marktforschung organisierten Umfrage haben sich zwischen dem 15. und 22. Oktober dieses Jahres über 150 Anwenderunternehmen beteiligt. Mehr als drei Viertel der Antwortenden gaben an, im Bereich IT zu arbeiten. Weitere elf Prozent kommen aus den Vorstandsetagen. Der Rest verteilt sich auf andere Firmenbereiche wie Vertrieb, Einkauf und Marketing.

  • Vor allem Vertreter von Konzernen und dem gehobenen Mittelstand haben sich an der Umfrage beteiligt. Fast 58 Prozent der Antwortenden kommen aus Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. Weitere 17 Prozent der befragten SAP-Kunden beschäftigen zwischen 500 und 999 Mitarbeiter, knapp zwölf Prozent gehören in die Kategorie 250 bis 499 Mitarbeiter. Der Anteil kleinerer Firmen an der CW-Umfrage beträgt 13 Prozent.

  • Viele der teilnehmenden Firmen setzen moderne Versionen der SAP-Software ein. Über 69 Prozent gaben als aktuelles Release ERP 6.0 an, ein Viertel arbeitet mit R/3 4.7. Lediglich sechs Prozent der Befragten betreiben noch eine R/3-Version im Release-Stand 4.6. Ältere R/3-Varianten setzt keiner der befragten SAP-Kunden ein.