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SAP: Komplettübernahme von SAP SI vorerst gescheitert

02.06.2004
Der Plan der SAP, die Service-Tochter SAP SI vollständig zu übernehmen, geht vorerst nicht auf. Zwar konnte die Beteiligung auf 90,01 Prozent aufgestockt werden, erforderlich sind jedoch 95 Prozent.

Der Plan der SAP AG , die Service- und Beratungstochter SAP SI AG vollständig zu übernehmen, geht vorerst nicht auf. Wie der Walldorfer Softwarekonzern am Dienstag mitteilte, konnte er zwar seine Beteiligung über ein Übernahmeangebot an die restlichen SAP-SI-Anleger von 70 auf 90,01 Prozent aufstocken. Die SAP verfehlte damit jedoch die erforderliche Schwelle von 95 Prozent, um die verbleibenden Aktionäre über ein Squeeze-out-Verfahren auszuzahlen und das Dresdner Unternehmen von der Börse zu nehmen.

Der Softwarekonzern will das am 27. Mai abgelaufene Kaufangebot von 20,40 Euro je SAP-SI-Aktie nun weder verlängern noch aufstocken. An seinen Plänen, die Dresdner Tochter operativ in die Muttergesellschaft zu integrieren, will man jedoch festhalten. So genügt die 90-prozentige Beteiligung, um mit SAP SI einen Beherrschungsvertrag zu unterzeichnen.

Der Softwarekonzern hatte den außenstehenden Aktionären von SAP SI das Kaufangebot Ende März unterbreitet. Durch den Schritt sei SAP in der Lage, das globale Angebot an strategischer IT-Beratung zu stärken und Kunden das komplette Set aus Beratungs- und Integrationsleistungen aus einer Hand anzubieten, lautete damals die offizielle Begründung. Wie die Walldorfer nun unter Beweis stellen, ist eine Zusammenlegung auch mit einer einfachen Anteilsmehrheit kein Problem. Diese reicht aber nicht aus, um SAP SI von der Börse zu nehmen und die hohen Kosten und Publikationspflichten einzusparen. (mb)