SAP knüpft sein Netz für ESA

28.09.2005
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Dieses Problem will SAP mit einem Enterprise Service Repository lösen. Hier sollen Definitionen verschiedenster Geschäftsprozesse abgelegt werden, auf deren Basis später der Anbieter, Partner und Kunden Softwaremodule entwickeln könnten. Momentan lägen bereits 500 dieser Services vor, resümiert George Paolini, Executive Vice President für das Platform Ecosystem der SAP. Zunächst sollen vor allem horizontale, Abläufe definiert werden.

SAP schließt weitere Bündnisse



SAP hat auf der Kundenveranstaltung Teched in Wien eine Reihe weiterer Kooperationen angekündigt. Gemeinsam mit IBM schnüren die Walldorfer ein Analysepaket. Darin enthalten sind die "High-Perfomance-Analytics"-Tools aus SAPs Integrationsplattform Netweaver sowie IBM-Hardware, bestehend aus Blade-Servern und "Totalstorage"-Speichersystemen. Anwender sollen damit Unternehmensdaten effizienter auswerten können. Siemens will mit SAP eine Identity-Management-Lösung entwickeln. Demnach wird das Tool "Hi Path SI curity DirX Identity" an SAPs Netweaver-Plattform angepasst. Ausbauen will SAP zudem die Adaptive-Computing-Funktionen seiner Integrationsplattform. Im Rahmen dieser Initiative kooperieren die Walldorfer bereits mit Hardwareanbietern wie EMC, Network Appliance, Sun Microsystems und Unisys. Künftig sollen Anwender damit ihre Hardwareressourcen unter Netweaver effizienter nutzen können. Für das "Enterprise Services Architecture Adoption Program" hat SAP mit Atos Origin einen weiteren Service-Partner gewonnen. Mit dieser Initiative hilft SAP den Kunden beim Bau von Service-orientierten Architekturen (SOA).

Später würden auch verstärkt vertikale, branchenspezifische Services einfließen. Am Ende könnten alle Beteiligten aus einem Reservoir von bis zu 10000 Prozessbeschreibungen schöpfen. Bedenken wegen der hohen Zahl hat der SAP-Manager nicht. Mit Zertifizierungen und klaren Regeln, wer Services ablegen dürfe und wie diese zu nutzen seien, sorge SAP dafür, dass dieses Servicelager handhabbar bleibe.