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SAP hebt nach Umsatz- und Gewinnplus Prognose an

20.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Europas größter Softwarehersteller SAP hat nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus im dritten Quartal die Prognose für 2005 teilweise angehoben. Beim Lizenzumsatz erwartet SAP im laufenden Jahr jetzt einen Anstieg zwischen zwölf und 14 Prozent nach zuvor zehn bis zwölf Prozent, wie das im EuroSTOXX 50 notierte Unternehmen am Donnerstag in Walldorf mitteilte.

Zwischen Juli und September sei der viel beachtete Lizenzumsatz - ein wichtiger Indikator für den künftigen Gesamtumsatz - um 20 Prozent auf 590 Millionen Euro gestiegen. 13 von dpa-AFX befragte Experten waren im Schnitt von 552 Millionen Euro ausgegangen. Der Überschuss kletterte von 291 Millionen Euro im Vorjahr auf 334 (Prognose: 329) Millionen Euro.

Zudem hob SAP die Erwartung für den Gewinn je Aktie auf Proforma-Basis an. Hier rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr jetzt mit einem Anstieg von 4,37 Euro im Vorjahr auf 4,85 bis 4,95 Euro. Bislang hatte SAP für 2005 einen Wert zwischen 4,70 und 4,80 Euro prognostiziert. Im dritten Quartal legte der Gewinn je Aktie auf Proforma-Basis, bei dem Kosten für Aktienoptionsprogramme, Akquisitionen sowie außerplanmäßige Abschreibungen ausgeklammert sind, wie von Analysten erwartet von 0,97 Euro je Aktie im Vorjahr auf 1,09 Euro zu.

Bei der Prognose für die operative Proforma-Marge bestätigte SAP die bisherige Einschätzung. Diese solle im laufenden Jahr zwischen null und 0,5 Prozentpunkten (Vorjahr: 27,8 Prozent) zulegen. Im dritten Quartal sank die operative Proforma-Marge wegen des weiter hohen Tempos bei Neueinstellungen um 0,9 Prozentpunkte auf 25,8 Prozent und damit etwas stärker als von Experten erwartet.

Der Gesamtumsatz stieg nach SAP-Angaben um 13 Prozent auf 2,01 Milliarden Euro. Hier hatten die Experten einen Anstieg um rund zehn Prozent auf 1,96 Milliarden Euro prognostiziert.

Beim Lizenzumsatz profitierte SAP in den USA weiter von den Folgen der aggressiven Übernahmepolitik Oracles. Hier wuchs der Erlös mit Softwarelizenzen um 34 Prozent auf 199 Millionen Euro. Den Marktanteil in den Vereinigten Staaten bezifferte SAP auf 60 Prozent nach 58 Prozent Ende Juni. Aber auch im zuletzt schwächelnden Deutschlandgeschäft legte SAP wieder zu. Hier stieg der Lizenzumsatz um zwölf Prozent.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 35.022 nach 34.095 Ende Juni. Damit erhöhte sich die Mitarbeiterzahl im dritten Quartal um 927. Seit Jahresbeginn hat SAP rund 2800 neue Mitarbeiter eingestellt. SAP-Chef Henning Kagermann hatte im Juli angekündigt, im laufenden Jahr bis zu 4.500 neue Beschäftigte einzustellen, um den Grundstein für künftiges Wachstum zu legen.

Zwischen Juli und September erwarb SAP rund 600.000 eigene Aktien. Damit erhöhte sich die Zahl der zurückgekauften Aktien im laufenden Jahr auf 2,8 Millionen. Den Aufwand dafür bezifferte SAP auf 347 Millionen Euro. (dpa/tc)