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SAP hält an Komplettübernahme von SAP SI fest – aber frühestens 2005

09.06.2004

Auch wenn es der SAP vorerst nicht gelungen ist, die Dresdner Service- und Beratungstochter SAP SI AG vollständig zu übernehmen, hält der Walldorfer Softwarekonzern an diesem Plan fest. Nun versucht er es aber auf die gemächliche Tour. "Die Integration wird frühestens 2005 perfekt sein", sagte Werner Brandt, Finanzvorstand bei SAP und zugleich Aufsichtsratschef von SAP SI auf dessen Hauptversammlung in Dresden. SAP werde an der Börse weiter Aktien zukaufen. Allerdings sei man derzeit nicht bereit, mehr als 20,40 Euro zu zahlen, betonte er. Einen entsprechenden Betrag hatte der größte europäische Softwarekonzern den Aktionären von SAP SI bereits in seinem Kaufangebot Ende März unterbreitet. Bis zum Ablauf der Offerte Ende Mai gelang es SAP, seinen Anteil von 70 auf knapp über 90 Prozent aufzustocken. Die SAP verfehlte damit jedoch die erforderliche

Schwelle von 95 Prozent, um die verbleibenden Aktionäre über ein Squeeze-out-Verfahren auszuzahlen und das Dresdner Unternehmen von der Börse zu nehmen (Computerwoche.de berichtete).

Die erreichte Quote von 90,01 Prozent reicht immerhin aus, um mit SAP SI einen Beherrschungsvertrag zu unterzeichnen und die Beratungsaktivitäten zusammenzulegen. Laut Brandt arbeitet eine gemeinsame Arbeitsgruppe bereits daran, verschiedene Möglichkeiten der Integration zu diskutieren.

Möglicher Grund für die Zurückhaltung vieler verbliebener SAP-SI-Aktionäre ist der eingeschlagene Wachstumskurs des Unternehmens: Nach zweistelligen Zuwächsen im Auftaktquartal 2004 (Computerwoche.de berichtete) geht Vorstandsvorsitzender Bernd-Michael Rumpf davon aus, im Gesamtjahr ein organisches Wachstum zwischen acht und zwölf Prozent zu erreichen. Die Ebit-Marge soll 14 bis 15 Prozent betragen. (mb)