Mehrere R3-Systeme von einer Konsole aus managen

SAP erweitert Funktionen zur R/3-Systemverwaltung

09.01.1998

Für Unternehmen, die mehrere R/3-Systeme auf unterschiedlichen Servern betreiben, sind die bisherigen R/3-Funktionen zur Systemverwaltung wenig praktikabel. Zum einen lassen sich mit den aktuellen CCMS-Funktionen nicht mehrere R/3-Systeme von einer Konsole aus steuern. Zum anderen können parallel zu R/3 keine Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Anwendungen anderer Hersteller eingebunden werden. Großunternehmen vertrauen eher auf universell einsetzbare System-Management-Frameworks wie "Unicenter TNG" von Computer Associates oder Hewlett-Packards "Openview" und integrieren darin mittels Schnittstellen die Standardpakete unterschiedlicher Hersteller.

Mit CCMS in der Version 4.0 soll nun laut SAP die Möglichkeit bestehen, mehrere R/3-Systeme zentral zu managen. Die Verwaltung von Systemen anderer Hersteller ist weiterhin nicht möglich. Highlights sind Funktionen zur Job-Terminierung sowie Verbesserungen bei der Verwaltung von Systemausgaben jeglicher Art (Output-Management). Zudem stellen die Walldorfer abgestufte Sicherheitsfunktionen wie Anwenderüberprüfung und Authentifizierung sowie Schutzmechanismen für Internet-Anwendungen zur Verfügung. Mit 4.0 stehen objektorientierte Schnittstellen bereit, die auf SAPs Business Application Programming Interfaces (BAPIs) basieren und über die sich Management-Tools von Drittanbietern einbinden lassen. Zur Analyse von Datenbanken wird ein spezieller Überwachungsmonitor angeboten. Für das Gespann R/3 auf Oracle-Datenbanken ist der "Oracle Enterprise Manager" integriert.

Im Gegensatz zu universellen System-Management-Tools soll CCMS die Möglichkeit bieten, neben der reinen Systemüberwachung auch Engpässe in R/3-Geschäftsprozessen und -Transaktionen zu ermitteln. Dazu können entsprechende Fehlermeldungen von einem "Data Supplier" gesammelt und an der Steuerungskonsole ausgegeben werden. Operatoren können per E-Mail oder auch via Pager benachrichtigt werden.

Nicht in den Genuß der neuen Funktionen kommen allerdings Anwender älterer R/3-Ausführungen, denn erst ab der Version 3.1 sollen die Erweiterungen partiell und mit 4.0 dann vollständig nutzbar sein.