"HANA Vora"

SAP ermöglicht In-Memory-OLAP über Hadoop-Data-Lakes

01.09.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
SAP hat heute in San Francisco eine neue In-Memory-Abfrage-Engine für Hadoop sowie neue Funktionen für die HANA Cloud Platform angekündigt.

Mit "HANA Vora" hat SAP eine In-Memory-Query-Engine entwickelt, die das "Spark"-Framework von Apache nutzt und erweitert. HANA Vora ersetzt im Wesentlichen die Spark-eigene Query Engine und ermöglicht dann OLAP-artige (Online Analytical Processing) Analysen von Daten aus Big-Data- und IoT-Quellen (Internet of Things, hierzulande auch gern mal "Industrie 4.0" genannt), die Unternehmen in Apache Hadoop speichern.

Anwender sollen auf diese Weise ihre Entscheidungsfindung verbessern können, indem sie ihre Geschäftsaktivitäten im Kontext sehen und verstehen. Gleichzeitig lasse sich der Datenzugang für Data Scientists und Entwickler demokratisieren, schreibt SAP in seiner Ankündigung, was wiederum das Erstellen von Mashups aus Unternehmens- und Hadoop-Daten vereinfache, um Antworten auf Fragen zu finden, die noch gar nicht gestellt wurden.

Erklärte Zielgruppe für HANA Vora sind vor allem Branchen, wo hochgradig interaktive Großdatenanalysen im Kontext von Geschäftsprozessen entscheidend sind. Beispielhaft nennt SAP Finanzdienstleistungen (Risk Management), Telekommunikation (Bandbreitenoptimierung für QoS), Gesundheitswesen sowie Fertigungsindustrie (Predictive Maintenance).

"Im Rahmen unserer Big-Data-Initiative setzen wir derzeit Hadoop und SAP HANA in unserer IT-Landschaft ein, um bei der Verwaltuing großer unstrukturierter Datenmengen zu helfen", wird Aziz Safa zitiert, der bei Intel als Vice President und General Manager IT Enterprise Applications und Application Strategy verantwortet. "Bessere Analysten von Big Data ist eine unserer Kernanforderungen, aber das Mining dieser großen Datenmengen in Hadoop nach kontextuellen Informationen ist schwierig. SAP HANA Vora wird uns in die Lage versetzen, OLAP-Processing direkt über diese großen, reichhaltigen Datenmengen in Hadoop komplett in-memory zu fahren. So können wir Informationen im Kontext extrahieren und diese wertvollen Einsichten dann wieder ans Business zurückspielen."

HANA Vora soll ab dem 18. September erhältlich sein. Zeitgleich soll es für Entwickler eine kostenlose Testversion in der Cloud geben.

Neue Möglichkeiten mit der SAP HANA Cloud Platform

Unabhängig von HANA Vora kündigt SAP außerdem weitere vorgefertigte Business-Apps für die HANA Cloud Platform an, mit der Kunden Rapid Application Development für sowohl SaaS- (Software-as-a-Service) als auch On-Premise-Anwendungen realisieren können. Zu den Neuerungen gehören Services für das Internet der Dinge (IoT) mit flankierendem API Management für "Sensor-to-Action", neue Entwickler-Work-Patterns für SAP Jam, sichere Services für mobile Endgeräte und Anwendungen, neue Cloud-Trials für Gamification Services und die moderne Benutzeroberfläche Fiori UX sowie Cloud-Testzugänge für Business-Services als API (für Hybris Front Office als Public Beta; Berechnung von Steuersätzen für 75 Länder weltweit als Limited Trial).

"Wir bei SAP wollen Unternehmen in die Lage versetzen, die digitale Transformation in ihrer Branche anzuführen", sagt Chief Technology Officer (CTO) Quentin Clark. "Dafür brauchen Firmen eine Plattform, die Echtzeit-Business ermöglicht, Business-Agilität liefert, skalieren kann und kontextuelle Erkenntnis in einer hypervernetzten Welt bietet. Mit der Einführung von HANA Vora und der neuen Möglichkeiten in der HANA Cloud Platform können unsere Kunden führend in der digitalen Wirtschaft werden."