SAP erklärt Portal zur Standardoberfläche

22.05.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Für Anwender, die ausschließlich R/3 nutzen, ändert sich nichts: Sie können, wenn sie kein Portal einführen möchten, auch in Zukunft ihre Systeme über den Sapgui bedienen.

Einen weiteren Richtungsentscheid kündigte Kreplin mit der Unterstützung der Spezifikation Business Process Execution Language for Web Services (BPEL4WS) an. Sie soll in der Version 3.0 der Integrationslösung „Exchange Infrastructure“ (XI), die wie das Portal ein Bestandteil von Netweaver ist, enthalten sein. XI 3.0 soll Anfang 2004 auf den Markt kommen.

BPEL4WS dient dazu, Geschäftsprozesse und deren Schnittstellen in einem XML-Format zu beschreiben. Auf diese Weise können dann beispielsweise Buchungstransaktionen über verschiedene, mit Web-Services-Schnittstellen versehene Applikationen realisiert werden. Die Beschreibungssprache soll Anwender davon befreien, sich mit den Implementierungsdetails der angebundenen Systeme auseinander setzen zu müssen. Die von IBM und Microsoft definierte Spezifikation BPEL4WS konkurriert mit dem Web Services Choreograhy Interface (WSCI), das von Sun, SAP, Intalio und Bea festgelegt wurde. Trotz dieser Lagerbildung hat SAP seit April gleichzeitig Entwicklerressourcen für BPEL4WS abgestellt, da bislang nicht klar ist, welcher der zwei

Vorschläge sich durchsetzen wird. Unlängst haben sich auch Sun und Oracle zu diesem Schritt entschlossen.

Einheitliche Release-Stände

Neben dem Portal und der Exchange Infrastructure gehört zum Netweaver auch der „Web Application Server“ (WAS), das „Business Information Warehouse“ sowie das „Master Data Management“, einem Werkzeug zur Stammdatenverwaltung und -konsolidierung. Per Definition sollten die einzelnen Komponenten dieser Integrations- und Applikationsplattform aufeinander abgestimmt sein, doch einheitliche Releases der einzelnen Module wird es frühestens Anfang nächsten Jahres geben. Ausgenommen davon ist dann immer noch die Komponente Master Data Management, an der SAP noch feilen muss.