GroKo

SAP-Chef fordert Steuererleichterungen für Gründer

16.12.2013
Schon von der alten Bundesregierung wurden Startups umworben. Auch die neue Große Koalition verspricht Förderinstrumente für Unternehmensgründer. Aus der IT-Branche kommen konkrete Vorschläge.

SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe fordert Steuererleichterungen für Gründer. "Die Pläne im Koalitionsvertrag (PDF-Link) gehen in die richtige Richtung, aber noch nicht weit genug", sagte Snabe der Nachrichtenagentur dpa. Die angedachte verbesserte Gründungsfinanzierung und die "Auszeit für Gründer" ähnlich der Elternzeit, seien gut. "Darüber hinaus sollten junge Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, steuerliche Anreize erhalten, die das Gründen von Startups und die persönliche Übernahme von Risiko auch finanziell attraktiver macht."

Jim Hagemann Snabe, derzeit noch Co-CEO der SAP AG zusammen mit Bill McDermott
Jim Hagemann Snabe, derzeit noch Co-CEO der SAP AG zusammen mit Bill McDermott
Foto: SAP

Die Große Koalition hatte sich auf neue Förderinstrumente für Unternehmensgründer geeinigt, ohne konkreter zu werden. Die steuerlichen Rahmenbedingungen sollen allerdings nur für Wagniskapital geändert werden. Sie sollen "international wettbewerbsfähig" gestaltet werden, heißt es in dem Vertrag.

Es brauche die Politik, um bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen, sagte Snabe: "Am Beispiel Silicon Valley sehen wir, wie wichtig es ist, mutigen Menschen das Gründen von Unternehmen zu erleichtern." Ähnliche Voraussetzungen sollten Unternehmensgründer auch in Deutschland erhalten.

Die Koalitionspartner hatten sich außerdem verständigt, eine Digitale Agenda für Deutschland zu beschließen. "Das ist gut für Deutschland und Europa", sagte Snabe. "Je schneller die neue Bundesregierung den IT-Standort Deutschland voranbringt, umso besser für unsere Wirtschaft insgesamt." Es brauche einheitliche Rahmenbedingungen und vertrauenswürdige Infrastrukturen mit hohen Sicherheitsstandards - innerhalb Europas und international.

Snabe hatte sich im Zuge des NSA-Skandals schon früher für ein europäisches Abkommen für Datenverkehr ausgesprochen. "Für den sicheren Datenverkehr brauchen wir so etwas wie ein Schengen-Abkommen für IT", sagte Snabe der dpa im September. (dpa/tc)