CeBIT 2010

SAP braucht den Erfolg mit Business ByDesign

04.03.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Gute Noten für Business ByDesign

Nach Einschätzung von Frank Naujoks von i2s ist SAP mit Business ByDesign auf dem richtigen Weg.
Nach Einschätzung von Frank Naujoks von i2s ist SAP mit Business ByDesign auf dem richtigen Weg.

Dabei scheinen die Voraussetzungen nicht einmal so schlecht. SAP habe die Performance-Probleme weitgehend in den Griff bekommen und arbeite mit Hochdruck am Ausbau des Partnerkanals sowie der Optimierung der eigenen Betriebskosten, beobachtet Frank Naujoks, Bereichsleiter Research & Market Intelligence von i2s. Der Analyst spricht von einem breiten Funktionsumfang, der den Unternehmensalltag und Compliance-Anforderungen gut und umfassend abdecke. Der Vorteil der On-Demand-Lösung liege in der funktionalen Integration, der verständlichen Handhabung sowie dem durchdachten Rollenkonzept. "Das Produkt stellt mit seiner Funktionalität eine prüfenswerte Option dar", lautet Naujoks Urteil.

Auch aus Sicht der IBIS-Labs, einer Forschungskooperation der IBIS Professor Thome AG und der Universität Würzburg, könnten die meisten Anforderungen und Prozesse mit Business ByDesign problemlos und zuverlässig abgebildet werden. Zwar seien viele Elemente nicht so tief strukturierbar, wie dies in der SAP Business Suite möglich wäre. Dafür biete die Lösung jedoch Möglichkeiten, das On-Demand-System mit Erweiterungen und einem Workflow-Konzept auch individuell an firmeneigene Prozesse anzupassen. Zudem habe sich ein Produktivsystem zügig einrichten lassen. Lediglich bei der Integration von Fremd- und Partnerlösungen müsste SAP noch nachbessern, so das Testergebnis.

Der neue SAP-Chef Jim Hagemann Snabe kündigte massive Investitionen in den Bereich On-Demand-Software an.
Der neue SAP-Chef Jim Hagemann Snabe kündigte massive Investitionen in den Bereich On-Demand-Software an.
Foto: SAP AG

Experten zufolge könnte die On-Demand-Idee SAPs Produktstrategie und Geschäftsmodell tiefgreifender verändern, als es derzeit absehbar ist. Aus Sicht von Holger Kisker, Analyst von Forrester Research, wird ein erfolgreicher Start von Business ByDesign entscheidend für das weitere Schicksal von SAP sein. Es sei davon auszugehen, dass der Konzern seine derzeit noch verteilten On-Demand-Aktivitäten unter einem Dach zusammenführen wird. Außerdem könnte das On-Demand-Modell auch die Entwicklung der nächsten ERP-Generation beeinflussen. Ideen von Hybrid-Modellen, in denen lokal installierte Anwendungen durch On-Demand-Services ergänzt werden, kursieren bereits seit einiger Zeit in den Vorstandsetagen von SAP. Auch der neue Vorstand Hagemann Snabe ließ zur CeBIT durchblicken, der Konzern werde in Zukunft massiv in den Bereich On-Demand investieren - und damit bezog sich der Däne nicht ausschließlich auf Business ByDesign.