Neue Architektur für Business ByDesign
Das soll sich in diesem Jahr grundlegend ändern. Nachdem man die Technikbasis grundlegend in eine Multi-Tenancy-Architektur umgebaut habe, sei Business ByDesign nun marktreif und könne Mitte 2010 starten, verkündete Hagemann Snabe auf der CeBIT. Geplant ist, die On-Demand-Software zunächst in den Kernmärkten Deutschland, USA, Frankreich, Großbritannien, Indien und China herauszubringen. Abgerechnet werde per User und Monat, sagte SAPs Deutschland-Chef Michael Kleinemeier. Über die endgültigen Preise sei noch keine Entscheidung gefallen. Kleinemeier deutete an, dass beispielsweise auch Faktoren wie Industriemetriken in einzelnen Fällen mit berücksichtigt werden könnten. Wichtig sei jedoch vor allem, dass die Kunden die Preismodelle verstehen.
Nachdem sich die Konzernverantwortlichen in der Vergangenheit mit ihren Prognosen zu Business ByDesign zu weit aus dem Fenster gelehnt hatten, agiert das neue Spitzenduo deutlich zurückhaltender. Zahlen, wie viele Kunden beziehungsweise welchen Umsatz der Konzern mit Business ByDesign erreichen möchte, waren nicht zu bekommen. Es hieß lediglich, die On-Demand-Lösung biete ein immenses Marktpotenzial. Mit der Lösung könnten aus SAP-Sicht theoretisch Millionen von Firmen weltweit adressiert werden. SAP arbeite McDermott zufolge derzeit an einem Fünf-Jahres-Plan für Business ByDesign. Diesen werde man zu gegebener Zeit vorstellen, sagte der Vorstandssprecher ohne jedoch konkreter zu werden.
Die Frage, wie schnell SAP seine Chancen mit Business ByDesign nutzen kann, bleibt offen. Zwar ist der Konzern noch einmal mit einem blauen Auge aus dem Krisenjahr 2009 davon gekommen. Die neue SAP-Führung braucht jedoch schnell Erfolge, um Börse und Investoren zufrieden zu stellen und auch die Sorgen zu zerstreuen, die in der Belegschaft sowie im Kundenkreis schwelen. Ob der Hoffnungsträger Business ByDesign dazu schnell in Gänge kommt, ist allerdings fraglich. SAP-Gründer Dietmar Hopp hatte in der Presse geäußert, er erwarte erst für 2013 einen Durchbruch für die neue Mittelstandssoftware. Zwar werde die Lösung in diesem Jahr den Kunden zur Verfügung stehen. Es sei jedoch noch ein weiter Weg bis einmal 100.000 und mehr Kunden das System nutzen.