Wartungsgebühren

SAP bleibt standhaft

03.11.2008
Trotz Protesten der Kunden wird SAP nicht von der Preiserhöhung für die Wartung abrücken. Dafür will man mehr mit den Kunden reden.

Der Walldorfer Softwarekonzern SAP will einem Pressebericht zufolge trotz heftiger Proteste seiner Kunden an der geplanten Erhöhung der Wartungsgebühren festhalten: "Es wird weder beim Supportmodell noch bei der geplanten Erhöhung der Wartungsgebühren irgendwelche Abstriche geben", sagte der für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) verantwortliche Vorstand José Duarte der Zeitung "Euro am Sonntag". Duarte räumte jedoch indirekt Fehler in der Kommunikation ein. SAP werde mit den Kunden sprechen und ihnen die Vorteile des neuen Supportmodells erläutern, sagte er.

SAP hatte im Juli angekündigt, die Wartungsgebühren für seine Software bis 2012 schrittweise von derzeit 17 auf 22 Prozent des Listenpreises zu erhöhen. Im Gegenzug verspreche der Konzern seinen Kunden einen besseren Service. Dies habe nach Aussage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) bei vielen Unternehmen für erheblichen Unmut gesorgt. Duarte widersprach laut Meldung zudem dem Eindruck, wonach Kunden aus Verärgerung über die geplante Erhöhung der Wartungsgebühren Investitionen gezielt zurückstellen würden, um den Druck auf SAP zu verstärken.

Zum abgelaufenen Quartal sagte der Europa-Chef, SAP habe sich in Deutschland, den Niederlanden, Italien und Afrika "sehr gut" geschlagen. Dagegen sei der lange boomende russische Markt zuletzt von der Finanzkrise "schwer betroffen" und "unter unserer Erwartung geblieben". Im Vorjahr hatte SAP den Umsatz in Russland nach früheren Angaben um 51 Prozent gesteigert, schreibt die Zeitung. (dpa/ajf)

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