Lowend-Produkt bildet Basis für neue Anwendungen

SAP betritt den Applikations-Server-Markt

25.05.2001
MÜNCHEN (CW) - Noch in diesem Jahr will die SAP-Tochter In-Q-My einen Applikations-Server herausbringen. Das Produkt soll weniger Funktionen haben, als Mitbewerberlösungen sie bieten, dafür aber preiswerter sein.

Mit einem auf "Java 2 Enterprise Edition" basierenden Anwendungs-Server betritt SAP ein Marktfeld, das zurzeit von IBM mit "Websphere" und Bea mit "Weblogic" dominiert wird. Aber auch andere Unternehmen haben diesen lukrativen Markt entdeckt, zum Beispiel Oracle mit dem "Oracle 9iAS".

Das SAP-Produkt kommt von der hundertprozentigen Tochter In-Q-My, die aus der Übernahme der Anwendungs-Server-Gruppe der Prosyst GmbH im vergangenen Jahr hervorgegangen ist, und wird als eigenständige Lösung unabhängig von Mysap angeboten. Nach Informationen von Michael Schwandt, Geschäftsführer bei In-Q-My, soll es im dritten Quartal dieses Jahres fertiggestellt werden. Der Funktionsumfang soll dabei nach Informationen des Branchendienstes "Computergram" geringer sein als bei den Lösungen der Mitbewerber. Dafür ist es mit einem Preis zwischen 685 und 5000 Dollar pro Prozessor sehr viel günstiger als Plattformen von IBM und Bea, die bei rund 30000 Dollar liegen.

SAP will die Lösung außerdem als Basis für neue eigene Anwendungen benutzen. So soll nach Auskunft von Schwandt vor allem der "Mysap Workplace" den Server nutzen. Auch "Web Control", eine Basistechnologie zur Oberflächengestaltung, sowie Teile der SAP-Markets-Produkte setzen nach Angaben des In-Q-My-Chefs die Software ein.