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SAP-Betriebsrat: Millionenkosten für Ohr an der Belegschaft

20.07.2006

Sichtbare Auswirkungen können nach seiner Ansicht in ein bis zwei Jahren eintreten. Diese werden sich aber schlecht anhand der Kennziffern ablesen lassen. Vielmehr könnte der Betriebsrat bei Themen wie der Arbeitszeitstruktur Einfluss nehmen. Möglich wäre, dass die deutschen Standorte deswegen hinter denen im Ausland zurückbleiben. Nach heftigem Streit war bei dem Weltmarktführer für Unternehmenssoftware jüngst als letztem der 30 DAX-Konzerne eine 37 Mitglieder starke Arbeitnehmervertretung gewählt worden.

Mirko Geiger von der Heidelberger IG Metall registriert dagegen bereits erste Erfolge für die Mitarbeiter des Softwareriesen: "Es gibt schon jetzt individuelle Anfragen von SAP-Mitarbeitern bei uns." Die Themen reichten vom Mutterschutz oder Wiedereinstieg in den Job bis zu Rechtsfragen.

"Ich bin mir sicher, dass bei einem Unternehmen von der Größe der SAP die Probleme nicht in aller Offenheit mit dem Vorgesetzten diskutiert wurden", erklärte der Gewerkschafter. "Da kann jetzt der Betriebsrat ansetzen." SAP müsse die Arbeitnehmervertretung aber auch als Chance verstehen: "Das Unternehmen hat jetzt ein Ohr an der Belegschaft." (dpa/tc)