SAP-Beratung: Das Feld der alten Hasen

08.04.2004
Von Magdalena Schupelius

Mit der generischen "Profile Map" von SAP gibt es nun eine Übersicht über alle zertifizierbaren Beraterprofile. Es bleibt dennoch offensichtlich, dass die Weiterbildungsregelungen und Zertifizierungen im SAP-Bereich weiter im Fluss sind. Zwar existieren auch außerhalb des Unternehmens fortlaufend Bemühungen, etwa vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), die Tätigkeiten und Qualifikationen von IT-Spezialisten zu klassifizieren und Qualifikationsebenen abzugrenzen. Doch der gesamte Markt entwickelt sich so dynamisch, dass keine Definition lange hält.

Unklare Qualifikationsprofile machen Neueinsteigern das Leben schwer. Die neuen, auf breiterer Basis stehenden Beraterprofile können diese Problematik nicht entschärfen. Dass nicht nur SAP selbst, sondern auch die meisten externen Bildungsanbieter rein modulorientierte Weiterbildungen gar nicht mehr anbieten, verändert auch die öffentlich geförderte Weiterbildung, die lange von solchen Kursen geprägt war.

Martina Barton-Ziemann von der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit sagt: "Für SAP-Qualifizierungen werden deutlich weniger Bildungsgutscheine ausgegeben." Zwar hat sich die Ausbildungsdauer durch die neue Ausrichtung des Softwarehauses nicht geändert, aber infolge der breit angelegten Anforderungen ist die Luft für Seiteneinsteiger inzwischen dünn geworden. Barton-Ziemann: "Im Bereich SAP ist die Nachfrage deutlich zurückgegangen, die Eingliederungserfolge bei den öffentlich geförderten Weiterbildungen sind deutlich niedriger als noch vor zwei oder drei Jahren."

Die Stellenmarktanalyse des CDI bestätigt das: Arbeitgeber stellen überdurchschnittlich hohe Anforderungen an die Qualifikation der SAP-Experten. So wird in 63 Prozent aller Anzeigen ein Studium erwartet. Zudem sollen Bewerber je nach offener Stelle nicht nur über SAP-Know-how, sondern auch über Kenntnisse in Java, Datenbanken, Betriebssystemen, Data Warehouse und im Customer-Relationship-Management verfügen. Prozesskenntnisse werden vorausgesetzt.

Wer also bleibt? Klare Sieger sind die alten Hasen mit dem richtigen Gespür für das Neue!

*Magdalena Schupelius ist freie Journalistin in Hamburg.