Leser fragen, Profis antworten

SAP-Beratung als Karrieresprungbrett

24.09.2008
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Nicht jeder, der als SAP-Berater startet, möchte auch langfristig einer bleiben. Welche weiteren Karriereschritte es gibt und wie man überhaupt Consultant wird, erklärt Judith Kederer von Accenture.
Judith Kederer (links) und Simone Wamsteker von Accenture beantworten noch bis zum 1. Oktober die Fragen unserer Leser zu IT-Karriere.
Judith Kederer (links) und Simone Wamsteker von Accenture beantworten noch bis zum 1. Oktober die Fragen unserer Leser zu IT-Karriere.

Im Online-Karriereforum der COMPUTERWOCHE können unsere Leser Fragen rund um die IT-Karriere an Personalexperten richten. Noch bis zum 1. Oktober 2008 betreuen die HR-Profis Judith Kederer (links) und Simone Wamsteker von Accenture das Forum. Viele Leser interessiert das Thema Karriere in der IT-Beratung, wie auch in diesem Fall:

Leser Schumpeter fragt:

"Ich studiere zur Zeit Betriebswirtschaftslehre und werde voraussichtlich in einem Jahr mein Studium abschließen. Durch Praktika und Arbeit als Werkstudent konnte ich schon erste Erfahrungen im Bereich SAP-Beratung sammeln. Die Thematik der SAP-Beratung interessiert mich, jedoch glaube ich nicht, dass ich mein ganzes Berufsleben über reisen möchte. Meine derzeitige Planung ist daher zunächst als SAP-Berater anzufangen und nach ein paar Jahren in einen anderen Job zu wechseln. Daher würde es mich interessieren in welche Jobs man als SAP-Berater wechseln kann (wo werden Qualifikation benötigt, wie man sie als SAP-Berater lernt?) und wie Sie dafür die Chancen einschätzen. Mir ist bewusst, dass man in einigen Unternehmen auch als interner Berater arbeiten kann, allerdings hat das eher den Ruf, (interner) SAP-Support zu sein.

Haben Sie auch Tipps, was man als Student noch machen sollte, um als Absolvent bei einer SAP- Beratungsgesellschaft angestellt zu werden? Welche technischen Kenntnisse werden vorausgesetzt? (Ist es ein Plus, ABAP oder Java zu beherrschen (bezogen auf den Beruf des Beraters, nicht des Entwicklers)?"

Judith Kederer von Accenture antwortet:

"Sehr geehrter Herr Schumpeter,

der Bedarf an SAP-Fachkräften ist im deutschsprachigen Raum seit Jahren sehr hoch. Momentan ist nicht abzusehen, dass sich daran etwas ändern wird.

Sprungbrett SAP-Beratung: Danach stehen einem alle Wege offen, meinen unsere Expertinnen von Accenture. (Foto: Sassi/Pixelio)
Sprungbrett SAP-Beratung: Danach stehen einem alle Wege offen, meinen unsere Expertinnen von Accenture. (Foto: Sassi/Pixelio)
Foto: Sassi/Pixelio

Nach einem Einstieg als SAP-Berater haben Sie mit Sicherheit sehr gute Karrierechancen - ob nun in der Beratung oder in der Industrie. Das Aufgabenspektrum von SAP-Fachkräften ist sehr breit gefächert - eine abschließende Aufzählung ist mehr oder weniger unmöglich. Mit dem Start in der Beratung halten Sie sich in jedem Fall 'alle Türen offen'. Ich würde Ihnen empfehlen, sich die Aufgaben eines Beraters erst einmal eine gewisse Zeit anzusehen und dann zu entscheiden, was der nächste richtige Schritt für Sie ist.

Sie fragen auch danach, welche Qualifikationen auf dem Weg zum SAP-Berater hilfreich sind. Grundsätzlich ist zu sagen, dass das "Gesamtbild" stimmen muss - alle Komponenten im Lebenslauf müssen zusammenpassen im Hinblick auf das Unternehmen, in dem man arbeiten möchte. Gute bis sehr gute Noten im Studium sind sicher schon einmal ein großer Pluspunkt und das Studium sollte natürlich auch nicht zu lange dauern. Daneben ist es wichtig, dass man sich einen Einblick in die Tätigkeit als SAP-Berater verschafft über studienbegleitende Tätigkeiten (als Werkstudent/Praktikant). Kenntnisse der englischen Sprache sind heute unerlässlich - was weitere Fremdsprachen angeht, kommt es auf das Unternehmen an, für das man sich interessiert. Hier gibt es keine generelle Empfehlung. Auslandserfahrungen sind ein Plus. Das gilt auch für die von Ihnen genannten technischen Kenntnisse - diese sind aber nicht Grundvoraussetzung für den Einstieg in die SAP-Beratung. Natürlich sollte man aber Einblick in die Arbeit als SAP-Berater gesammelt haben.

Mit freundlichen Grüßen

Judith Kederer".

Weitere Fragen an unsere Expertinnen betreffen die Karrierechancen von BI- und SOA-Experten in der Beratung oder von Absolventen privater Hochschulen auf dem Arbeitsmarkt. Die Antworten lesen Sie in unserem Karriereforum, in dem Sie natürlich auch Ihre eigenen Fragen rund um die IT-Karriere stellen können.