SAP-Berater: Trend zur Festanstellung

06.03.2007
Viele SAP-Experten suchen wieder einen festen Arbeitsplatz.

Marktdaten der Apentia Consulting Group, einer auf SAP-Software-Experten spezialisierten Personalberatung, zeigen, dass rund 70 Prozent der SAP-Profis eine feste Anstellung haben und etwa 30 Prozent als Freiberufler tätig sind. Ein Jahr davor waren es noch zehn Prozent weniger Festangestellte, wie die statistische Auswertung von 6000 Berufsprofilen zeigt.

Berater haben größten Bedarf

Michael Allimadi, Apentia-Geschäftsführer in Deutschland, beobachtet, dass SAP-Profis, die sich in den letzten Jahren teilweise unfreiwillig selbständig machen mussten, nun angesichts der anziehenden Konjunktur wieder einen festen Job suchen und auch finden. Dabei handle es sich vor allem um solche Freelancer, die es nicht geschafft haben, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen, und denen Akquisition und Projektarbeit zu anstrengend wurden.

Der Auswertung zufolge bevorzugen die Arbeitgeber Experten mit ein paar Jahren Berufserfahrung, aber auch die Chancen der Einsteiger hätten sich in den vergangenen Monaten "deutlich" verbessert, so Allimadi. Die besten Aussichten hätten ausgebildete Wirtschaftsinformatiker, Wirtschaftsingenieure, Betriebswirte und Informatiker. Schwierig bleibt es für Umsteiger, wobei der Apentia-Manager aber beobachtet, dass auch diesen eine Festanstellung winke, wenn sie sich gehaltlich als Junior-Berater einstufen ließen. Deren Jahreseinkommen lägen bei 35000 bis 40000 Euro. Mit einigen Jahren SAP-Erfahrung könne man sich dann auf 45 000 bis 55000 Euro im Jahr verbessern. Der Senior nimmt schon zwischen 55000 und 70000 Euro nach Hause, und die Projektleiter dürfen sich auf 80000 Euro Jahresgehalt freuen.

Die Apentia-Zahlen ergaben weiter, dass IT-Beratungshäuser die meisten SAP-Experten suchen. Unter den großen IT-Anwenderbranchen haben die Chemieindustrie, der Handel, der Maschinenbau, die Automobilbauer und deren Zulieferer sowie die Finanzdienstleister den stärksten Bedarf. Allimadi erinnert an den Vorteil, in einem Beratungshaus zu arbeiten: "Dadurch hat der Consultant die Chance, gleich mehrere Industriezweige kennen zu lernen."

Die Apentia-Statistiken zeigen, dass die meisten SAP-Profis im Rhein-Main-Neckar-Raum und im Rheinland beschäftigt sind. Weitere gute Standort sind München, Stuttgart und Hamburg inklusive seines großen Einzugsgebietes. Interessant ist eine andere Sichtweise auf die regionale Verteilung, und zwar auf den Wohnort der SAP-Experten. Hier belegt München eden ersten Platz. Für Allimadi ist dies Beleg für die Mobilität der Computerfachleute, vielleicht aber auch für die Bereitschaft, für Lebensqualität Opfer zu bringen. (hk) u