Work-Life-Balance

SAP-Berater - Karriere nicht um jeden Preis

10.06.2011
Von Christian Raum

Der Traum von der Weltreise

Foto: itelligence

17.30 Uhr- Die MS Commodore hat ihren Wendepunkt erreicht. Auf der Elbe verschwindet ein Frachter in Richtung Asien. Am rechten Elbeufer stehen die Villen des Hamburger Geldadels. Am linken Ufer erstrecken sich die Gebäude der Flugzeug-Werft. Über die Köpfe startet ein Airbus. Einer der Gäste berichtet über die Zeit, als er hier für SAP-Projekte verantwortlich war.

Vorab hatte Dieter Schoon seine Gäste nach ihren Träumen gefragt und alle hatten die Frage beantwortet. In ihren Büros, beim Programmieren und Projektieren sehnen sie sich nach sportlichen Erfolgen. Sie träumen von Reisen um die Welt, davon, Orte zu besuchen, die sie nur aus dem Fernsehen kennen.

Doch auch hier versagt der Balanceakt häufig. Die Weltreise - ein Traum, den sich einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Bord bereits erfüllt haben - wird nur möglich, wenn die Berater Arbeit und Familie für einige Monate aufgeben. Die sportliche Karriere wird erst dann Realität, wenn die Familie in den Hintergrund tritt. Und ein Familienleben ist nur dann wirklich möglich, wenn der Berater bei Job und sportlichen Ambitionen deutliche Grenzen setzt. Aber klar ist auch. Die Karriere ist als großer Traum bei den wenigsten Gästen Thema.

18.00 Uhr. Die Kräne am Containerhafen stehen Spalier für die MS Commodore und für ihre kostbare Fracht. Das Passagierschiff biegt in den Ölhafen ab, wendet vor einem riesigen Schrottberg. Eine halbe Stunde später schwenkt sie zurück auf die Elbe weiter Richtung Speicherstadt. Auf dem Dock der Blohm und Voss Werft steht ein rotweiß gestrichener Tanker zur Runderneuerung.

Wichtiger als der Beruf

In den Gesprächen geht es jetzt um Veränderung. Um einfache scheinbar kleine Dinge, die doch so wichtig sind, dass sich der Beruf ihnen unterordnen sollte. Das Tennismatch am kommenden Wochenende, die wöchentliche Bundesligakonferenz am Samstagnachmittag, Nintendo und Wii mit den Kindern.

Offensichtlich ist es nicht jedem hier wichtig, Teamleiter oder Chef einer Abteilung zu sein. Die Lebenssituation der SAP-Berater ist ein wichtiger Faktor dafür, wo sie sich selbst sehen und wo sie in den kommenden Jahren hin wollen.

Die Aufgabe der Itelligence sei es, die Wünsche nach Veränderung der Mitarbeiter zu erkennen und die Entwicklungsperspektive aufzuzeigen. Das Unternehmen habe seinen Mitarbeitern gegenüber diese Verantwortung und sei verpflichtet diese Möglichkeiten auch zu zeigen.