SAP-Arbeitsmarkt in Sommerlaune

11.05.2005
Von Marc Voland

Christina Mankus, DIS AG: "Die Unternehmen brauchen Abap-Entwickler, Modulbetreuer und Mitarbeiter für den User-Support."

Bedarf, so beobachtet DIS-Mangerin Mankus, haben die Unternehmen vor allem an Abap-Entwicklern, Modulbetreuern, Mitarbeitern für den User-Support und Experten, die als Inhouse-Berater eingesetzt werden. R/3 ist dabei das Maß aller Dinge, doch die Plattform Netweaver kommt zunehmend in Fahrt. Besondere Treiber sind die Einführung von Unternehmensportalen, Business Intelligence, Exchange Infrastructure (XI) und Master Data Management (MDM). Da es sich um junge Themen handelt, ist die Nachfrage nach Experten größer als das Angebot. Auch Popall von Lynx registriert eine Nachfrage seiner Kunden nach der neuen SAP-Technologieplattform, den richtigen Durchbruch prognostiziert er aber erst für die Zeit nach 2005. "Wirklich große Projekte sind selten, aber in ein bis zwei Jahren ist der Massenmarkt dafür vorhanden." Für den klassischen SAP-Entwickler bedeutet dies: Java gewinnt an Bedeutung und wird gleichberechtigt neben der SAP-Sprache Abap stehen.

Was die SAP-Module angeht, so lässt sich kaum ein gemein-samer Nenner finden. Die Projekte, für die Mitarbeiter gesucht werden, sind zu unterschiedlich. Personaldienstleister Apentia vermittelt Experten für fast alle Bereiche. Neben dem Software- und Modul-Know-how sollten die SAP-Fachleute vor allem Branchenkenntnisse, verbun- den mit dem Wissen und den Erfahrungen über die jeweiligen Prozesse, die in Schulungen kaum vermittelt werden, mitbringen.

Michael Schmitt, Mitglied der Geschäftsleitung von SAP Deutschland: "In der Beratung reicht das Wissen zu Teilmodulen unserer Software nicht aus. Wir brauchen Generalisten, die Geschäftsprozesse in IT umzusetzen können." SAP stellt in diesem Jahr weltweit 3000 Mitarbeiter ein, 600 davon in Deutschland.

Grundverständnis für den Vertrieb

Aber nicht nur Dienstleister, auch große Anwenderunternehmen wie Bayer sind auf der Suche nach SAP-Fachleuten. Personal-Manager Uwe Holländer stellt am liebsten Absolventen der Informatik, Wirtschaftsinformatik, Mathematik, Physik, Chemie , Ingenieurwissenschaften, aber auch SAP-Könner ein. Neben der fachlichen Qualifikation erwartet Holländer unter anderem "analytische und konzeptionelle Fähigkeiten, Engagement, Initiative, Kundenorientierung, Überzeugungskraft sowie eigenverantwortliches Arbeiten". Wichtig sei für die internationalen Tätigkeiten das Beherrschen der englischen Sprache. Eingesetzt werden die neuen SAP-Mitarbeiter im Projekt-Management von IT-Projekten, als Spezialist für unterschiedliche IT-Themen oder als Systementwickler.