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Sanmina schluckt SCI für 4,5 Milliarden Dollar

16.07.2001
Sanmina aus Kalifornien übernimmt SCI Systems aus Alabama für 4,5 Milliarden Dollar in Aktien. Das kombinierte Unternehmen ist nach Solectron und Flextronics die weltweite Nummer drei unter den Elektronik-Auftragsfertigern.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die weltweite Technologieflaute sorgt auch für Konsolidierung im Segment der Auftragsfertiger: Das auf die TK-Produktion spezialisierte Unternehmen Sanmina aus San Jose, Kalifornien, wird seinen Branchenkollegen SCI Systems aus Huntsville, Alabama, für 4,5 Milliarden Dollar in Aktien übernehmen. Darauf haben sich die Verwaltungsräte der beiden US-Companies geeinigt. Den Deal sieht SCI-Chef Eugene Sapp als einen "exzellenten Geschäfts-Mix" an. Immerhin steuert sein Unternehmen die Sparte der PC-Fertigung zur Herstellungspalette von Sanmina bei. Durch die Kombination der beiden Firmen entsteht der drittgrößte Auftragsfertiger weltweit hinter der Nummer ein Solectron und der Nummer zwei Flextronics.

Im Rahmen des Mergers wird Sanmina zudem SCIs Schulden von rund 1,4 Milliarden Dollar übernehmen. Die Kalifornier weisen mit einer Marktkapitalisierung von sieben Milliarden Dollar den doppelten Börsenwert von SCI auf, das wiederum bezüglich seiner Mitarbeiterzahl und Produktionsstätten größer ist als Sanmina. Das kombinierte Unternehmen kommt auf einen Jahresumsatz von 14 Milliarden Dollar. Durch die Fusion rechnen die Firmen mit jährlichen Einsparungen von rund 100 bis 150 Millionen Dollar. Sanmina-Chef Jure Sola wird auch künftig die Geschicke des Elektronikherstellers lenken, SCI-Boss Sapp wird Co-Chairman, bevor er im kommenden Jahr in den Ruhestand geht. Die drei SCI-Direktoren werden dem Sanmina-Verwaltungsrat beitreten.

Gemeinsam hoffen die beiden Unternehmen, der derzeitigen Marktflaute trotzen zu können. Sanmina hat erst vor kurzem seine Erwartungen für das dritte Fiskalquartal gesenkt und zirka 8000 Mitarbeiter (30 Prozent der Belegschaft) entlassen. Auch SCI musste im vergangenen Februar aufgrund der sinkenden PC-Nachfrage 3800 Angestellte oder zehn Prozent der Mitarbeiter auf die Straße setzen.