Sandisk und Microsoft machen Mobilgeräte sicherer und handhabbarer

11.05.2007
SanDisk und Microsoft haben eine Vereinbarung unterzeichnet, derzufolge sie gemeinsam Hard- und Softwarelösungen zur Speicherung von Anwendungen auf USB-Flashspeichern und Flash-Speicherkarten entwickeln werden.

Verbunden mit dieser Ankündigung ist im Prinzip auch gleich eine Abkündigung: Mit den neuen Produkten soll die "U3"-Smart-Technology à la longue ausgemustert werden. Sie wurde gemeinsam von U3 LLC, einem Jointventure von SanDisk und M-Systems, entwickelt und kam 2005 auf den Markt. SanDisk kaufte M-Systems im November 2006, U3 LLC ist heute eine 100-Prozent-Tochter von SanDisk.

Gemäß der Vereinbarung wird Microsoft Software entwickeln, die auf die Charakteristika des Speichermediums zugeschnitten ist. SanDisk wiederum wird zum einen neue Speicherhardware entwerfen, die zudem Sicherheitstechniken wie "TrustedFlash" beinhaltet. Zum anderen wird SanDisk dann die Software- und Hardwareentwicklungen der beiden Vertragspartner auf transportablen und austauschbaren Flash-Speicherkarten und USB-Sticks verfügbar machen. Beide Unternehmen gehen davon aus, dass derlei Produkte in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres auf den Markt kommen könnten.

Microsoft wiederum wird in einer eigens dafür geschaffenen Geschäftseinheit Mitarbeiter beschäftigen, die mit Drittlieferanten aus der Hardware-Szene über Lizenzierungen der neuen Software/Hardware-Lösungen verhandeln. Sie werden auch über die Vergabe anderer Lizenzen aus diesem Technikumfeld, die Microsoft oder SanDisk gehören, verhandeln. Die Umsätze und Gewinne aus dieser Geschäftstätigkeit werden zwischen beiden Firmen aufgeteilt. (jm)

Unsere Meinung:

Die Kooperation zwischen Microsoft und SanDisk ist prinzipiell von Interesse für Unternehmen wie auch für Privatanwender. Einmal abgesehen davon, dass kleinere Unternehmen und Technologielieferanten wie SanDisk – mit einem Umsatz von 3,3 Milliarden Dollar im Jahr 2006 und weltweit rund 2000 Angestellten sind die Kalifornier aus Milpitas wesentlich weniger schwergewichtig als Microsoft (44 Milliarden Dollar Umsatz im Geschäftsjahr 2006 bei 71.000 Mitarbeitern) – auch schon einmal schlechte Erfahrungen mit Microsoft als Partner machten, birgt diese Kooperation technisch einigen Nutzen.

Nur ein Beispiel, das in der Industrie bereits realisiert ist: Um sicher zu gehen, dass ein Mobilrechner nicht von Unbefugten benutzt wird, können USB-Sticks als so genannte "Software Security Sticks" eingesetzt werden. Bei der auf solch einem Wechseldatenträger aufgespielten Software handelt es sich um ein Tool, das bestimmte Identifikationsprüfungen vornimmt. Wird der Stick abgezogen, ist der Rechner für andere Personen gesperrt.

Solcherlei personalisierte Anwendungen sind in vielerlei Hinsicht denkbar: Ebenfalls schon heute realisiert sind U3-Smart-Drives, die nicht größer sind als eine Packung Kaugummis. Auf denen können Anwender nicht nur einfach Dateien mit sich führen. Vielmehr lassen sich auf diesen komplette Anwendungen samt deren auf den jeweiligen Benutzer zugeschnittenen Einstellungen und Präferenzen ablegen. So können Anwender solche Drives mit ihren Notebooks nutzen und sie verfügen in dem Moment über einen sicheren Zugriff auf ein personalisiertes E-Mail-System oder auf einen individuell gestalteten Browser, auf Anwendungen etc. Wird das U3-Smart-Drive entfernt, ist das Notebook wieder in einen "neutralen" Zustand versetzt. So könnten etwa auch mehrere Anwender ein Mobilgerät benutzen.

Mit den von Microsoft und SanDisk zu erwartenden Produkten wird diese Entwicklung weiter vorangetrieben. Anwender werden dann ein komplettes und auf sie zugeschnittenes Anwendungsportfolio mit sich im Geldbeutel im Kreditkartenfach herumtragen können. Sie können im Prinzip an jedem Rechner, der unter Windows XP oder Vista läuft, ihre eigene Arbeitsumgebung herstellen, indem sie einen USB-Stick in den entsprechenden Port des Systems stecken. Sie hinterlassen dann keine persönlichen Daten auf dem Rechner. Vielmehr tragen sie diese mit sich herum. Ist auf dem USB-Stick zudem ein Verschlüsselungs-Tool implementiert, werden die Daten ein weiteres Mal gesichert. Zusätzliche Sicherheit erhält der Anwender, wenn er Techniken wie TrustedFlash auf dem USB-Stick nutzt. (jm)