Flash-Speicher

SanDisk stellt Turbo-Dateisystem für SSDs vor

07.11.2008
Von pte pte
SanDisk hat SSDs beschleunigt und neue Kenngrößen für Leistung und Lebensdauer der Flash-Speichermedien vorgeschlagen.

Der Speicherspezialist SanDisk hat ein Flash-Dateisystem für Solid-State-Drives (SSDs) vorgestellt, das eine deutliche Leistungssteigerung verspricht. Die Random-Schreibgeschwindigkeit dieses "ExtremeFFS" liegt bis zu 100 Mal höher als bei bisherigen Systemen, so das Unternehmen. Ab 2009 soll die proprietäre Technologie zum Einsatz kommen, die Rich Heye, SanDisk Senior Vice President und General Manager des Bereichs SSD, im Rahmen der Windows Hardware Engineering Conference (Winhec) präsentiert hat. Auch mit weiteren neuen Ideen rund um die Flash-basierten Medien wartet SanDisk auf und zeigt Metrik-Ansätze für den Vergleich der SSD-Leistung mit Festplatten sowie zur Kennzeichnung der Lebensdauer von SSDs.

Damit SSDs unter Windows Vista optimale Leistung erbringen und mit Festplatten konkurrieren können, ist es laut Heye notwendig, durch eine neue Managementtechnologie Schreibgeschwindigkeit und Lebensdauer der Flash-Speichermedien zu steigern. Dazu setzt das ExtremeFFS laut Unternehmen auf eine blockfreie Architektur und einen kachelbasierten Algorithmus, bei dem es keine feste Verknüpfung zwischen physikalischer und logischer Speicherstelle gibt. Das erlaubt die deutliche Steigerung der Schreibgeschwindigkeiten, während ExtremeFFS die Lesegeschwindigkeiten von SSDs nicht beeinflusst. Diese liegen aber schon jetzt eine Größenordnung höher als bei Festplatten und stellen keinen Performance-Flaschehals dar, betont SanDisk auf Nachfrage von pressetext. Für die Lebensdauer von SSDs wiederum soll sich als vorteilhaft erweisen, dass das System das Nutzerverhalten "erlernen" kann. Dadurch können SanDisk zufolge Daten so lokalisiert werden, dass auch die Lebensdauer des Datenträgers maximiert wird.

Um für Verbraucher klarer ersichtlich zu machen, welche Leistungsvorteile SSDs gegenüber Festplatten bietet, setzt SanDisk auf die Metrik "virtualRPM" (vRPM) als Entsprechung der Umdrehungen pro Minute (RPM) klassischer Magnetscheiben. Das soll laut Heye einfach eine Frage beantworten: "Wie schnell müsste sich eine virtuelle HDD drehen, um das Leistungsniveau einer SSD in einem PC zu erreichen?" Der Hintergrund dafür ist wohl, dass die hohe Anzahl an möglichen Input-Output-Operationen pro Sekunde (IOPS) als ein wesentlicher Vorteil von SSDs gilt. Bei einer Festplatte werden die IOPS primär durch ihre Drehzahl beschränkt und RPM ist eine etablierte Leistungskennzahl. Dazu soll sich auch das SSD-Gegenstück entwickeln. "Wir ermuntern alle Parteien im SSD-Bereich, vRPM als einfaches, nützliches und genaues Maß der SSD-Leistung zu nutzen", meint Doreet Oren, SanDisk Director SSD Product Marketing, gegenüber pressetext.

Eine weitere von SanDisk vorgeschlagene Kennzahl ist die "Long-Term Data Endurance" (LDE). "Schreib-Lese-Zyklen allein bieten Endkunden nicht die gewünschte Information darüber, wie lange sie eine SSD zuverlässig in ihrem Anwendungsszenario nutzen können", begründet Oren. LDE gibt daher an, wie viele Datenschreibvorgänge, ausgewiesen in Terabyte, bei typischer Endanwender-Nutzung innerhalb der Lebensdauer einer SSD ausgeführt werden können. SanDisk hat diese Kennzahl bei der JEDEC Solid State Technology Association, der führenden Organisation zur Standardisierung von Solid-State-Produkten, eingereicht und hofft, die LDE als Industriestandard zu etablieren. (pte)