Netz-Admin gibt auf

San Francisco erobert sein kommunales WAN zurück

23.07.2008

Laut Aussage von James Ramsey, Inspector beim San Francisco Police Department, wurden Dial-up- sowie DSL-Verbindungen entdeckt, über die ein nicht autorisierter Zugriff auf das Netz möglich wurde. Zudem bemerkten die Ermittler, dass Childs mehrere Cisco-Geräte manipuliert hatte: Konfigurationsdaten werden gelöscht, sobald sich jemand den administrativen Zugriff verschaffen will. Backup-Dateien der Konfigurationen wurden nicht gefunden, so Ramsey. Der als "No Service Password Recovery" bezeichnete Befehl wird nicht selten genutzt, um die Sicherheit von Netzen zu erhöhen. Ohne die richtigen Passwörter und Backup-Dateien hätten Administratoren das komplette WAN rekonfigurieren müssen, was zeitaufwändig, teuer und fehleranfällig ist. Gut für die Kommune war jedoch, dass das WAN die ganze Zeit stabil gelaufen ist.

Terry Childs vor dem Richter - welche Rolle spielte der drastische Stellenabbau bei der Eskalation?
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In Interviews mit ehemaligen und aktuellen DTIS-Mitarbeitern wurde Childs als respektierter Kollege beschrieben. Dabei kam auch heraus, dass die Dezentralisierung der kommunalen IT nicht ohne Folgen für die Psyche der Belegschaft geblieben ist. Seit 2000 wurden 200 der ehemals 350 IT-Positionen abgebaut, berichtete ein Gewerkschafter. Die verbleibenden Mitarbeiter seien teilweise demoralisiert gewesen und hätten unter starkem Druck gestanden. Folglich würde es - trotz seiner Konflikte mit einigen Kollegen - eine gewisse Sympathie in der Abteilung für Childs geben: Diese resultiere aus dem Gefühl, dass das Management die IT-Arbeit ohnehin nicht versteht und sie auch nicht würdigt. (ajf)

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