Neue Speichermedien für Netbooks

Samsung schrumpft Solid-State-Drives

23.06.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Die neuen Solid State Drives (SSDs) von Samsung sind kleiner und sollen noch weniger Strom verbrauchen. Damit eignen sich die Speichermedien dem Hersteller zufolge vor allem für Netbooks.

Samsung hat eine neue SSD-Generation vorgestellt, die rund 80 Prozent kleiner als herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatten ausfallen. Mit einer Fläche von 4,6 mal 5,1 Zentimetern und einer Dicke von gerade 3,8 Millimetern entsprechen die Speichermedien in etwa der Größe von Mini-PCI-Express-Karten. Das Gewicht der Laufwerke beträgt zwischen 7,5 und 8,5 Gramm. Herkömmliche SSD-Speicher in den Formaten 1,8 beziehungsweise 2,5 Zoll bringen etwa zwischen 75 und 85 Gramm auf die Waage. Der Hersteller will die neuen Kompakt-SSDs in Kapazitäten von 16, 32 und 64 GB produzieren. Die durchschnittliche Lesegeschwindigkeit soll bei etwa 200 MB pro Sekunden, die durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit bei 100 MB pro Sekunde liegen, sagte Brian Beard, Marketing Manager für den Flash-Bereich von Samsung.

Die Samsung-Verantwortlichen wollen ihr neues Format als Standard im Markt etablieren und haben die Spezifikationen bereits dem Joint Electron Device Engineering Council (Jedec) vorgelegt. Mit den Kompakt-SSDs sollen in erster Linie die Hersteller von Netbooks beziehungsweise anderen kleinformatigen Mobilrechnern adressiert werden. Damit seien die Anbieter in der Lage, noch kleinere Rechner zu bauen, erläuterte Beard. Ein weiterer Vorteil sei der geringere Stromverbrauch. Die kleineren SSDs benötigten lediglich 0,3 Watt. Der Leistungsbedarf herkömmlicher SSD-Laufwerke liege dagegen bei über einem Watt.

Beard zufolge bieten die neuen Speichermedien den Rechnerherstellern verschiedene Möglichkeiten. Beispielswiese könnten kleinformatige SSD-Medien als Ergänzung herkömmlicher 2,5-Zoll-Festplatten dienen. Auf dem schnellen SSD-Laufwerk ließe sich in dieser Konstellation das Betriebssystem installieren, während Daten wie Bilder, Videos und Dokumente auf dem größeren Festplattenlaufwerk abgelegt werden. Darüber hinaus könnten die Kompakt-SSDs auch in anderen Geräten wie Druckern oder Personal Digital Assistants (PDAs) Platz finden.

Wann und zu welchen Preisen Samsung seine Mini-SSDs auf den Markt bringen will, steht bis dato noch nicht fest. Aktuell testen die Rechnerhersteller erste Samples der neuen Speichermedien. Experten rechnen damit, dass in der zweiten Jahreshälfte 2009 erste Mobilrechner mit den geschrumpften Samsung-SSDs erscheinen könnten.