Foto: Samsung
Ähnliche Versuche gab es zuvor schon bei Tablets, auch Samsung hatte mit dem Ativ Q bereits vor Jahren so ein Gerät in Arbeit und Fujitsu wollte sogar mal ein Smartphone mit Windows 7 und Symbian auf den Markt bringen. Allerdings waren das bislang meist Dual-Boot-Lösungen, bei denen man sich vor dem Start des Gerätes überlegen musste, welches Betriebssystem man nun haben wollte. Ein Wechsel war dann immer mit einem Neustart des Gerätes verbunden. Praktikabel ist das aber nur bedingt und anders funktionierte es bislang nicht, was vermutlich auch ein Grund dafür sein dürfte, warum das das Ativ Q nie das Licht der Welt erblickte.
Die mangelnde Praktikabilität will Samsung nun aber ändern. Das jetzt veröffentlichte Samsung-Patent unterscheidet sich daher grundlegend von Dual-Boot-Tablets, denn das koreanische Unternehmen beschreibt ein Smartphone, bei dem man nahtlos im laufenden Betrieb zwischen den beiden Betriebssystemen wechseln kann. Zudem soll der Nutzer wie beim Multi-Window-Feature der aktuellen Galaxy-Geräte ganz einfach zwischen den Betriebssystemen hin- und herwechseln können, die sich auf Wunsch auf dem Touchscreen in zwei Fenstern darstellen lassen sollen. Dann sieht das Patent sogar das Verschieben und Kopieren von Dateien zwischen denn Systemen vor, denn es soll gemeinsame Ordner geben, die Dateien in beiden Systemen bereitstellen. Je eines der Betriebssysteme könnte dann zudem zu einem Floating Icon minimiert werden, wie es heute mit Apps im aktuellen TouchWiz, der Nutzeroberfläche von Samsung, möglich ist.
Im Gegensatz zu vielen anderen Patentanträgen geht Samsung bei seinem Patentantrag sogar etwas auf die Machbarkeit und die technische Umsetzung ein. So sollen die verschiedenen Prozessorkerne dem jeweiligen Betriebssystem zuweisbar sein und auch der Arbeitsspeicher soll jedem OS zugeteilt werden können. Eine genaue Angabe zur Hardware-Anforderung macht Samsung allerdings nicht, vermutlich käme hier wohl Arbeitsspeicher mehr Bedeutung als reiner CPU-Power zu, denn schon heute werden Highend-Multi-Core-Prozessoren selten kaum voll gefordert.