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Plus Database.com, Chatter Free

Salesforce.com will Heroku kaufen

08.12.2010
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Salesforce.com will Heroku, das eine Ruby-Anwendungsplattform in der Cloud anbietet, für rund 212 Millionen Dollar in bar übernehmen.

Das kündigte Salesforce.com, das mit seinem gehosteten CRM-System zu den Pionieren des Cloud Computing gehört, heute in einer Pressemitteilung an. Für Heroku ist die Übernahme ein bemerkentswerter Exit, wie "TechCrunch" treffend schreibt - das 2007 gegeründete und anfänglich von Y Combinator angeschobene Start-up hatte bis dato gerade einmal 13 Millionen Dollar Wagniskapital erhalten.

Auf der Ruby-Plattform von Heroku laufen nach dessen Angaben derzeit gut 100.000 soziale und mobile Cloud-Anwendungen. Überhaupt erfreut sich Ruby für die Entwicklung von Web-Applikationen zunehmender Beliebtheit - es gibt mehr als eine Million Entwickler, und bekannte Web-Unternehmen wie Twitter, Groupon oder Hulu nutzen die Sprache für ihre Entwicklung.

Über die 212 Millionen Dollar Kaufpreis hinaus erhalten die Heroku-Mitarbeiter noch Restricted Stock und RSUs im Wert von weiteren 27 Millionen Dollar, außerdem wird Salesforce.com wohl noch um die zehn Millionen Dollar für noch nicht zugeteilte Heroku-Aktien lockermachen müssen. Vorbehaltlich verschiedener aufschiebender Bedingungen soll der Kauf bis Ende Januar 2011 abgeschlossen sein.

Eine weitere Neuerung von Salesforce.com ist die Cloud-Datenbank "Database.com", die CEO Mark Benioff auf der Hausmesse Dreamforce ankündigte. Im Wesentlichen steckt dahinter ein Standalone-Angebot der gleichen Datenbanktechnik, die Salesforce auch für die eigenen Produkte und Anwendungen nutzt. Die Datenbank bietet traditionelle Features wie Nutzerverwaltung und Row-Level-Sicherheit und wird Cloud-typisch nutzungsabhängig abgerechnet. Eine Developer Preview soll im kommenden Jahr erscheinen.

Salesforce bietet seinen Kunden außerdem mit "Chatter Free" eine neue kostenlose Version seiner Collaboration-Plattform Chatter an, die Funktionen aus dem Social Web à la Twitter und Facebook ins Unternehmensnetz bringt. Lizenzierte Nutzer können Kollegen im Unternehmen eine "virale" Einladung zu Chatter zukommen lassen, die eine Nutzung mit eingeschränktem Funktionsumfang erlaubt. Sind die Eingeladenen einmal "angefixt", können sie für 15 Dollar per annum auf "Chatter Plus" upgraden und dann alle Funktionen nutzen.