Salesforce.com besetzt den Mietmarkt für CRM

22.04.2004
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Salesforce.com, ASP-Anbieter der zweiten Generation, hat eine neue Version seiner CRM-Lösung fertig gestellt. Das Unternehmen schöpft das Software-Mietmodell sehr effizient aus und stößt bei Anwendern zunehmend Zuspruch. Die Grenzen des Angebots finden sich jedoch dort, wo Nutzer abseits standardisierter Verkaufsprozesse Lösungen suchen.
Foto: Nick Colomb
Foto: Nick Colomb

Nicht ganz so regelmäßig wie die vier Jahreszeiten, doch immerhin dreimal per annum bringt Salesforce.com neue Versionen seiner gehosteten CRM-Software auf den Markt. Aktuell spielte das Unternehmen die Frühlings-Ausführung "Spring '04" auf seine Server auf, nachdem erst im November 2003 die Edition "Winter '04" herauskam. Die in der Zwischenzeit entwickelten Funktionen der Frühlings-Version sind ab sofort für alle Anwender verfügbar, weil sämtliche Nutzer die gleichen Ressourcen verwenden.

Geringer Entwicklungsaufwand

Konsequent hat sich Salesforce.com nämlich vom Start weg vor fünf Jahren dem Mietmodell verschrieben und kann heute die Früchte ernten. Die selbst entwickelte Software gibt es nur als Web-basierende Variante gegen einen monatlichen Betrag zwischen 70 und 140 Euro pro Nutzer. Den Lizenzverkauf lässt das Unternehmen unter Leitung von CEO und Gründer Marc Benioff links liegen, darauf hat er auch seine Mitarbeiter eingeschworen: "Unsere Kompetenzen liegen im Bereich Hosted CRM, und dieses Gebiet werden wir nicht verlassen", erläuterte Steve Garnett, Senior Vice President und General Manager für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (Emea). "Sie werden es nicht erleben, dass Salesforce. com Supply-Chain-Management- oder sonstige Applikationen anbieten wird."

Erst dieses Modell der zentral gespeicherten Applikation ermöglicht dem Betreiber die schnelle Erweiterung und Erneuerung der Funktionen. "Gehostete CRM-Lösungen lassen sich kostengünstig betreiben, weil sich der Entwicklungsaufwand begrenzen lässt. Anbieter von Lizenzsoftware wenden etwa die Hälfte ihrer Entwicklungskosten dafür auf, ihre Lösungen an unterschiedliche Hardwareplattformen und Betriebssysteme anzupassen", erklärte Wolfgang Martin, Schirmherr der CRM-Expo und Mitglied im CRM-Expertenrat.