Auch Infineon soll geben

Sachsen pumpt Qimonda 150 Millionen Euro

16.12.2008
Das Dresdner Werk des von Insolvenz bedrohten Speicherchip-Herstellers Qimonda erhält vom Land Sachsen ein staatliches Hilfspaket von rund 150 Millionen Euro.

Dabei handle es sich um ein Darlehen, kündigten Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) und Finanzminister Georg Unland (parteilos) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Dresden an. Eine Pleite von Qimonda solle damit abgewendet werden.

Hintergrund der Rettungsaktion ist die Furcht vor dramatischen Auswirkungen, die eine Insolvenz des Unternehmens auf den Halbleiterstandort Sachsen mit rund 1200 Firmen und etwa 40.000 Beschäftigten haben würde. Hoffnungen werden nun in eine hochmoderne Fertigungstechnologie gesetzt, mit der Qimonda im weltweiten Wettbewerb bestehen soll.

Die weltweite Chipkrise und der Preisverfall hatten zu enormen Verlusten bei der Infineon-Tochter Qimonda geführt. Als sich kein Investor fand, forderte Infineon zur Abwendung einer Insolvenz von Bund und Land Sachsen rund 500 Millionen Euro Bürgschaften. In dem Unternehmen werden weltweit rund 13.000 Mitarbeiter beschäftigt. Von den derzeit rund 3000 Stellen in Dresden sollen bis zum Frühjahr 950 wegfallen.

Sachsen drängt Infineon allerdings ebenfalls zu einer kräftigen Kapitalspritze für die von Insolvenz bedrohte Tochtergesellschaft. "Bei seinem Engagement geht der Freistaat davon aus, dass der Mehrheitseigentümer von Qimonda, die Infineon AG, sich an einer Lösung angemessen beteiligt", teilte die Sächsische Staatsregierung am Dienstag in Dresden mit.

Infineon solle einen "unkonditionierten dauerhaften Beitrag in Höhe von 150 Millionen Euro in bar" leisten. Nur so könne Qimonda die nötigen 300 Millionen Euro zur Einführung der neuen Speichertechnologie "Buried Wordline" aufbringen. (dpa/tc)