Software as a Service

SaaS: Lösungen aus der Leitung

06.02.2008
Von 


Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.

Echte SaaS? – wichtige Tests

Bitten Sie den Anbieter um eine Pilot- oder Testinstallation der Anwendung. Bei Lizenzsoftware ist so etwas in der Regel aufwendig und teuer, bei SaaS kein großes Problem.

Echte SaaS-Anbieter haben nichts dagegen, wenn der Kunde mit einer kleinen Lösung anfangen will, die später wächst. Anbieter konventioneller Lösungen wollen dagegen meist schon zu Beginn eine Reihe Erweiterungsbausteine, Optionen oder Schnittstellen verkaufen – mit dem Argument, das alles sorge langfristig für problemlose Skalierbarkeit.

Im Gespräch mit Referenzkunden sollten Interessenten erfragen, wie viel Innovationen und neue Features in den zurückliegenden zwölf Monaten zur Verfügung gestellt wurden. Wenn die Anzahl null beträgt, ist das verdächtig, weil es darauf hindeutet, dass die Software nach üblichem Realease-Turnus in großen Abständen aktualisiert wird und nicht fortlaufend wie bei SaaS üblich.

Wenn für Upgrades separat bezahlt werden muss, ist ebenso Vorsicht geboten wie für den Fall, dass wegen einer neuen Version plötzlich die Migration irgendwelcher Daten erforderlich wird. Bei echter Servicesoftware sind Up-grades inbegriffen, und der Kunde sollte von ihnen wenig bis nichts mitbekommen.

Individuelle Anpassungen können sinnvoll sein. Auf keinen Fall aber sollten sie erforderlich sein, um neue, notwendige Funktionalitäten bereitstellen zu können. Ist dies der Fall, dann deutet dies darauf hin, dass es sich um eine "Single Tenant-Lösung" handelt, also um eine individuelle, für diesen einen Kunden aufgesetzte Software.

Die Implementierung von SaaS muss schnell und problemlos gehen, weil eine vergleichbare Lösung bereits andere nutzen. Ist die Einrichtung zeitaufwendig und komplex, sollte der Kunde sehr genau nach dem Warum fragen.

Keine versteckten Kosten: Sämtliche Nutzungsgebühren einer SaaS-Lösung sollten im monatlichen Mietpreis enthalten sein. Der Kunde kann vom Anbieter erwarten, dass er Kosten für Aktualisierungen und Verbesserungen von Beginn an einkalkuliert und sie nicht nachträglich in Rechnung stellt. Wenn – wie zum Beispiel im Falle des Münchener SaaS-Anbieters Commercetools – ein Online-Shop Gegenstand der Mietlösung ist, dann ist eine zusätzliche Gebühr für dessen Einrichtung üblich und gerechtfertigt.

Eine SaaS-Lösung bietet sich vor allem dort an, wo Unternehmen etwas Neues tun, etwa eine zusätzliche Software anschaffen oder ei-nen neuen Vertriebskanal nutzen wollen. Mittelständler, die bisher keine Software zum Kunden-Management (CRM) einsetzen, sollten sich die Möglichkeiten einer Mietlösung zumindest ansehen. Gleiches gilt für das gesamte Online-Geschäft: Ein Webshop lässt sich geradezu ideal mit Hilfe einer Servicelösung handeln.