Erste Erfolge auch jenseits von CRM

SaaS holt im ERP-Umfeld auf

05.05.2008
Von 
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

ERP-Lösungen

ERP im SaaS-Modus bietet beispielsweise die Firma Myfactory. Das Unternehmen verlangt für seine umfangreichste und teuerste Lösung "Factory on" 299 Euro pro drei User und Monat (zuzüglich Mehrwertsteuer). Das Komplettpaket für "global agierende, produzierende Unternehmen" kann laut Anbieter alle Geschäftsprozesse abbilden und steuern. Das deutsche Vorzeigeunternehmen SAP ist mit seiner speziell für den Mittelstand konzipierten ERP-Offerte "Business ByDesign" ebenfalls auf diesen Zug aufgesprungen. So verlangt die SAP-Tochter Steeb für die On-Demand-Lösung der Walldorfer 133 Euro pro Monat und Nutzer. Darin enthalten sind dann "alle Aufwendungen für Hardware, Betriebsführung, Lizenzen, Customizing und Wartung". Im Kleingedruckten finden sich allerdings noch die Angaben: "zuzüglich Mehrwertsteuer, Mindestlizenzierung 25 Anwender, Mindestlaufzeit 24 Monate".

Projekt-Management-Software

Auch Projekt-Management lässt sich heute im SaaS-Modell betreiben. Für eine Nutzungsgebühr von 19,90 Euro pro Monat und Nutzer offeriert beispielsweise Business Essentials ein Modul, das Planung, Steuerung, Kostenkontrolle, Dokumentation und Abrechnungen übernimmt. Die Lösung plant unternehmensweit und berücksichtigt neben anderen Projekten auch Urlaubszeiten, Feiertage sowie individuelle Arbeitszeiten der Mitarbeiter.

Auf der CeBIT 2008 zeigte die Online Plattform Projectplace ihre neue Softwareversion, die Funktionserweiterungen enthält und sich mit "Netviewer one2meet" aus dem Hause Netviewer integrieren lässt. Mit dem Tool können Anwender in einem Online-Meeting eine VoIP-gestützte Telefonkonferenz abhalten. Dabei soll es möglich sein, dass bis zu sechs Personen gleichzeitig kostenlos sprechen und sich gegenseitig sehen - vorausgesetzt, sie sind mit entsprechenden Webcams ausgestattet. Sämtliche Informationen, die auf ihren Monitoren zu sehen sind, lassen sich teilen. Das spart den Unternehmen nicht nur Reisekosten, sondern vor allem auch Zeit. Eine kostenlose Version zum Kennenlernen steht bereit.

Datenbanken

Mittlerweile finden sich auch SaaS-Angebote zum Verwalten und Bearbeiten von beliebig strukturierten Daten. Das Spektrum reicht von einfachen Lösungen zur tabellarischen Auflistung von Daten - beispielsweise "Zoho Sheet" - bis hin zur Entwicklung komplexerer Datenbanken wie "DabbleDB" oder "Coghead". Die in den USA sehr beliebte Online-Datenbank DabbleDB bietet auch Spreadsheet- und Intranet-Eigenschaften. Die benutzerfreundliche Oberfläche und ein einfacher Daten-Upload erlauben dem Anwender eine schnelle Einarbeitung in das Online-Tool. Dokumente können als HTML- oder PDF-Datei gedruckt und/ oder veröffentlicht werden, via RSS können sich zudem Nutzer über neue Einträge informieren lassen. Die Datenbank richtet sich an kleine Arbeitsgruppen und ist je nach Interessen und Nutzungsumfang gratis oder kostenpflichtig (ab zehn Dollar pro Monat).