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S3 macht Diamond dicht

24.08.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Den Rückzug aus dem Segment der PC-Grafikchips kündigte S3 bereits Anfang August an: Jetzt macht das Unternehmen Nägel mit Köpfen und schließt seine Grafikkartenabteilung Diamond. "Mit der Ausnahme von Hardcore-Spielern sind die Anwender heute nicht mehr so stark wie früher an Upgrades interessiert", begründet S3-Sprecher Paul Crossley den Schritt. Diamond-Kunden und Vertriebspartner sollen noch unterstützt werden, die Produktlinie werde aber nicht mehr weiterentwickelt. Es werde ein paar Entlassungen geben, die meisten der 150 Diamond-Mitarbeiter sollen jedoch in anderen S3-Bereichen unterkommen.

Für Marktbeobachter kommt die Entscheidung nicht überraschend. Spekulationen um die Zukunft von Diamond gibt es seit Anfang des Jahres (CW Infonet berichtete). Schon im Januar hatte S3 die Investment-Bank Lehman Brothers als Berater hinzugezogen, um die Möglichkeiten für eine Trennung der Unternehmenssparte auszuloten.

S3 will sich nun auf die Entwicklung von Internet-Produkten konzentrieren. In den Labors arbeite man derzeit beispielsweise an Geräten für die Manipulation und Wiedergabe digitaler Musik.