Zukunftsmarkt modulare Data Center

RZ in der Box macht IT effizienter

28.10.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Flexibilität, Schnelligkeit und Sicherheit als Markttreiber

Im Zuge von Flexibilisierungsbestrebungen kommt seit etwa drei bis vier Jahren frischer Wind in den Markt für modulare Data Center. Das mag auch daran liegen, dass in Deutschland die IT-Auslagerung an Dienstleistungs-RZs boomt. Die britische Broad Group prognostiziert dem deutschen Markt für RZ-Drittanbieter bis 2015 ein Wachstum bis auf 21 Prozent der gesamten RZ-Kapazität. Gerade große Dienstleistungs-Rechenzentren, etwa fürs Cloud-Geschäft, können, das zeigen Ansätze aus dem Ausland, von modularen Ansätzen profitieren. Denn Cloud-RZs sind in der Regel groß, gleichzeitig aber im Zeitablauf oft sehr unterschiedlich ausgelastet und müssen kostengünstig arbeiten.

Große RZ-Betreiber wie Google, Microsoft oder Amazon setzen schon lange aus ökonomischen und ökologischen Gründen auf modulare Ansätze. Für sie wäre es viel zu teuer und zu unflexibel, ein konventionelles Rechenzentrum aufzubauen. Sie können die Kapazität schnell dem Bedarf anpassen, neue Technologie gleich containerweise einführen und ein RZ bei Bedarf einfach per LKW an einen anderen Ort transportieren. Aber auch andere Großanwender wie die von HP ausgerüstete Airbus wissen eine auf engem Raum abgeschlossene hochkonzentrierte IT zu schätzen. Denn der Aufbau einer Container-Kapazität braucht in der Regel höchstens einige Monate.

Außerdem werden Kunden und auch die Politik in Zukunft mehr Wert darauf legen, dass IT effizient arbeitet, um den Strombedarf zu drücken. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoller, Hallen oder Höfe Schritt für Schritt mit vorkonfigurierten, hocheffizienten Einheiten zu füllen, statt leeren Raum zu temperieren. Während ein unausgelastetes konventionelles RZ leicht PUE-Werte weit über 2 aufweisen kann, landen moderne Container in der Regel irgendwo im erwünschten Bereich und manchmal sogar nahe am Idealwert 1.