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Russisches TK-Konglomerat startet an der Londoner Börse

10.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der russische Mischkonzern AFK Sistema hat sich bei seinem Börsengang an der London Stock Exchange (LSE) 1,35 Milliarden Dollar (1,22 Milliarden Euro) frisches Kapital geholt. Bei dem mehr als 2,5-fach überzeichneten Angebot platzierte der Konzern 1,55 Millionen Aktien, von denen je eine mit 50 GDR-Anteile (Global Depositary Receipts) an der LSE repräsentiert ist. Der Ausgabepreise lag mit 17 Dollar pro GDR-Papier im Rahmen der Bookbuilding-Spanne von umgerechnet 15 bis 19,50 Dollar. Am ersten Handelstag stieg der Wert der Titel bereits bis Nachmittag um vier Prozent an. Insgesamt wird der Konzern mit 8,3 Milliarden Dollar bewertet. Der Anteil des Hauptinhabers und Präsidenten Wladimir Jewtuschenkow ist rund 5,3 Milliarden Dollar wert.

Die IPO-Erlöse ermöglichen es Sistema, ein Gebot für den russischen Staats-Carrier Svyazinvest abzugeben, der privatisiert werden soll. Die russische Regierung will sich von ihrer restlichen 75-prozentigen Beteiligung trennen. Der Wert der Svyazinvest-Anteile wird auf rund zwei Milliarden Dollar geschätzt.

AFK Sistema wurde 1993 gegründet und verwaltet Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Zu dem Imperium gehört unter anderem eine rund 50-prozentige Beteiligung an dem russischen Mobilfunkbetreiber Mobile Telesystems. Außerdem kontrolliert Sistema den Moskauer Festnetz-Carrier Moskow City Telephone Network (MGTS). (mb)