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VimpelCom greift nach Golden Telecom

Russische Telekomkonzerne prüfen Milliardenfusion

04.12.2007
In der russischen Telekombranche bahnt sich eine Milliardenfusion an.

Der Mobilfunk-Anbieter VimpelCom erwägt eine Übernahme des Festnetzunternehmens Golden Telecom für gut 4,2 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 2,9 Milliarden Euro), wie die Unternehmen am Montag in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC bestätigten. VimpelCom schlage einen Preis von 105 Dollar je Aktie vor, die Übernahmegespräche könnten noch scheitern.

VimpelCom und Golden Telecom werden von den gleichen Großaktionären beherrscht: Der russischen Alfa-Gruppe des Milliardärs Michail Fridman und dem norwegischen Telekomkonzern Telenor. Die beiden Unternehmen waren jedoch bis zuletzt schwer wegen des ukrainischen Mobilfunkers Kyivstar zerstritten, an dem sie ebenfalls beide beteiligt sind.

VimpelCom hatte zum Ende des dritten Quartals 50,7 Millionen Kunden vor allem in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, ein Plus von 18,9 Prozent im Jahresvergleich. Golden Telecom will bis 2010 den Marktanteil bei Ferngesprächen in Russland auf 20 Prozent verdoppeln und hatte Ende vergangenen Jahres 190.000 DSL-Kunden.

Bei VimpelCom hält Alfa nach Angaben des Unternehmens 37 Prozent der Anteile, während Telenor auf 33,6 Prozent kommt. Bei Golden Telecom kontrolliert Alfa 26,6 Prozent und 18,3 Prozent der Anteile liegen bei Telenor. Weiterer Großaktionär ist Rostelekom, der russische Marktführer bei Ferngesprächen, mit elf Prozent. Im Streubesitz liegen 36,2 Prozent der Anteile. (dpa/tc)