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Russische Regierung will IT-Industrie gesetzlich fördern

30.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit gesetzlichen Maßnahmen will die russische Regierung die heimische IT-Industrie stärken und international konkurrenzfähig machen. Obwohl Russland über ein großes Potenzial an hochqualifizierten IT-Fachkräften und Mathematikern verfüge, hielten sich die Technologie-Exporte in engen Grenzen, kritisierten Teilnehmer des Russia Technology Forum an der US-amerikanischen Stanford University. Zu den wenigen Beispielen zählt der Security-Spezialist Kaspersky Labs. Doch das soll sich ändern. So dürfen künftig etwa staatlich geführte Institute Patente an Privatpersonen vergeben, die ihre Erfindungen dann auch kommerziell nutzen könnten. Noch immer fehle es vielen Unternehmen an Management- und Marketing-Kenntnissen, lautete ein anderer Kritikpunkt.

Dennoch kommt in jüngster Zeit Bewegung in die lokale IT-Szene. So offeriert beispielsweise die russische IBS Group Programmierdienste auch außerhalb des Heimatmarkts. Zu den Kunden zählen unter anderem Dell und IBM. Auch die IT-Konzerne selbst stellen nach Angaben der Konferenzteilnehmer zunehmend russische Mitarbeiter ein. Intel betreibt in der ehemaligen Sowjetunion ein Forschungslabor für drahtlose Technologien, Sun Microsystems beschäftigt russische Softwareentwickler und investiert in lokale Anbieter. Der russische Verband Russoft bemüht sich besonders im deutschen Markt um Kunden für Nearshore-Programmier-Dienste. (wh)