Starker Lösungsweg: Spam an der Wurzel gepackt
Neben einer inhaltlichen Überprüfung von E-Mails beim Empfang auf Ebene des Posteingangsservers oder auch des Clients bietet es sich für Unternehmen eine vorangestellte "Verteidigungslinie" an. Eine derartige Lösung wurde erstmalig Anfang des Jahres 2000 vom US-amerikanischen Hersteller Ironport zur Produktreife geführt und auf den Markt gebracht. Dabei kommt eine Appliance des heute zu Cisco gehörenden Herstellers zum Einsatz. Diese prüft, ob das bisherige Verhalten des absendenden Servers durch Spam-Aktivitäten gekennzeichnet ist. Das bisherige Verhalten wird hierbei als "Reputation" bezeichnet. Ist ein Server bereits mehrfach zum Versand von Spam-Mails benutzt worden, so ist dies in einer speziellen Datenbank festgehalten. Der Reputations-Wert wird von Ironport auf einer Skala von -10 bis +10 dargestellt. Ab welchem Wert mit einer Mail wie zu verfahren ist, kann der Mail-Administrator einstellen. In der typischen Einstellung einer solchen Appliance werden Mailserver mit einem Reputationswert von -10 bis -6 komplett als Kommunikationspartner abgelehnt. In einem Bereich von -5 bis -2 lassen sich "Throttle"-Einstellungen wählen. Eine derartige Einstellung beinhaltet dann beispielsweise, dass lediglich drei E-Mails pro Stunde von einem solchen Server entgegen genommen werden.
In der öffentlich zugänglichen Cisco/Ironport-Datenbank mit Namen Senderbase werden laut Hersteller die Serverdaten und Transaktionsergebnisse von über 30.000 Providern, Universitäten und Unternehmen gespeichert und als Grundlage für eine Einschätzung des Spampotentials genutzt. Ironport-Systeme, die entsprechend konfiguriert wurden, übermitteln ihre Informationen automatisch an die Senderbase-Datenbank. Dank der großen Anzahl von Sensoren erkennt das System sehr zügig eine neu entstehende Spam-Schwemme und ist für manipulierte Fehldaten unsensibel.