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"Chance nutzen"

Rüttgers begrüßt Nokias Gesprächsangebot

23.01.2008
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat die Bereitschaft von Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo begrüßt, über Alternativen für den Standort Bochum zu sprechen.

Das sei ein gutes Zeichen, sagte Rüttgers am Mittwoch im Landtag. "Wir sollten diese Chance nutzen, mit ihm darüber zu reden, was das konkret bedeutet und für wie viele Menschen das konkret am Standort Bochum eine Zukunft bedeutet", sagte Rüttgers am Mittwoch im Landtag.

Kallasvuo hatte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch) erklärt, Nokia sei "offen für neue und innovative Lösungen. Auch in der Frage, was Nokia künftig für die Region machen kann". Nokia will sein Werk in Bochum mit 2300 fest angestellten Mitarbeitern zur Jahresmitte schließen. Die Landesregierung werde nicht mithelfen, dass Nokia die geplante Schließung der Werks innerhalb weniger Wochen abwickeln könne, sagte Rüttgers. Diese Absicht passe nicht zur Ankündigung des Firmenchefs, über Alternativen zu reden. "Die Menschen brauchen eine Dauerperspektive", forderte der Ministerpräsident.

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat unterdessen die Nokia-Führung aufgefordert, die geplante Betriebsverlagerung der Handy-Fertigung aus Bochum ins Ausland sozialverträglich zu gestalten. Das Management eines solchen global operierenden Konzerns sollte bei seinen Entscheidungen immer auch auf das Ansehen ihrer Marke bedacht sein, sagte Glos am Mittwoch in Berlin. Grundsätzlich könne die Bundesregierung solche Betriebsverlagerungen im Zuge der Globalisierung nicht verhindern. Glos erinnerte zugleich daran, dass Deutschland bisher "Profiteur" der Globalisierung gewesen sei. Und es gelte auch künftig, die Rahmenbedingungen am Standort Deutschland attraktiv zu gestalten für Entwicklung, Konstruktion und Produktion. (dpa/tc)