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Rücktritt von J.D. Edwards-Chef schockiert den Markt

11.04.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der abrupte Rücktritt von Doug Massingill als CEO (Chief Executive Officer) von J.D. Edwards löste einen 22-prozentigen Kursverlust des Unternehmens aus. Die Aktie des ERP-Anbieters (Enterprise-Resource-Planning) sackte gestern um 6,44 Dollar ab und notierte zum Börsenschluss bei 23,38 Dollar. Gründe für den Ausstieg von Massingill nannte die US-Company nicht. Als sofortiger Nachfolger wurde C. Edward McVaney, Gründer und ehemaliger CEO von J.D. Edwards, zum neuen Chef und President ernannt. Seine Position als Chairman wird er beibehalten.

Marktkenner reagierten gemischt auf die Nachrichten. Zum einen werteten Analysten die Rückkehr von McVaney als positiv, da er als alter Bekannter die Stabilität des Unternehmens gewährleisten könne. Negativ sei jedoch, dass mit McVaney, der vor zwei Jahren aus Altersgründen seinen CEO-Posten bei J.D. Edwards aufgegeben hatte, nun wieder ein Mann der alten Garde am Ruder ist, der schon zuvor den Wandel des ERP-Anbieters zu einer modernen Internet-Company nicht geschafft hat. Deswegen hatte er damals seinen Chefsessel für den Hoffnungsträger Massingill geräumt (CW Infonet berichtete).