Der Münchner Halbleiterhersteller Infineon Technologies ist im dritten Geschäftsquartal 2003/04 (Ende: 30. Juni) wieder in die roten Zahlen gerutscht. Wie der Siemens-Ableger bekannt gab, führten Rückstellungen in Höhe von 184 Millionen Euro zu einem Nettoverlust von 56 Millionen Euro, verglichen mit einem Überschuss von 39 Millionen Euro im vorangegangenen zweiten Quartal. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum war ein Fehlbetrag von 116 Millionen Euro angefallen. Ohne die zusätzlichen Rückstellungen im Zusammenhang mit den laufenden DRAM-Wettbewerbsverfahren in den USA und Europa (Computerwoche.de berichtete) sowie möglichen Zivilklagen hätte Infineon im vergangenen Vierteljahr einen Reingewinn von 107 Millionen Euro erzielt.
"Unsere Ergebnisse für das dritte Geschäftsquartal verdeutlichen, dass Infineon auf dem richtigen Weg ist", erklärte Interimschef Max Dietrich Kley. Allein durch die Rückstellung werde verdeckt, dass das Unternehmen ein sehr erfolgreiches Quartal erzielt habe.
Die Einnahmen kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal legte der Umsatz um 14 Prozent zu. Als Grund für den sequenziellen Anstieg sieht Infineon im Wesentlichen die höheren Preise für Speicherchips sowie die gestiegene Nachfrage im Segment Sichere Mobile Lösungen. Die Erlöse der beiden Sparten legten im Berichtszeitraum um 22 beziehungsweise 14 Prozent zu. Das Segment Automobil- und Industrieelektronik weitete seine Einnahmen im abgelaufenen Dreimonatszeitraum um neun Prozent aus.
Weiterhin Sorgen bereitete den Münchnern indes der Geschäftsbereich Drahtgebundene Kommunikation, wo ein sequenzieller Umsatzrückgang um fünf Prozent verbucht wurde. Infineon geht davon aus, dass die schwierigen Marktbedingungen in diesem Segment auch im laufenden vierten Geschäftsquartal anhalten werden. Für die anderen drei Geschäftsbereiche rechnet der Konzern mit einer anhaltend positiven Entwicklung. Insgesamt stellt Infineon daher einen weiteren Anstieg bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht. (mb)