US-Konzern trifft Vorsorge für Personalabbau

Rücklagen drücken Hps Gewinn im vierten Quartal

29.11.1991

PALO ALTO (CW) - Einen Gewinnrückgang von 38 Prozent mußte die Hewlett-Pakkard Co. (HP) im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres (31. Oktober) hinnehmen. Gegenüber 202 Millionen Dollar im vergleichbaren Vorjarequartal konnten die Kalifornier jetzt nur noch 125 Millionen Dollar ver. dienen.

Der Ertragseinbruch von HP im Abschlußquartal 1990/91 kam nicht überraschend. Schon Mitte Oktober nämlich hatte der Computerhersteller angekündigt, Rücklagen für Personalabbau- und Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von rund 150 Millionen Dollar zu bilden, die den Quartalsgewinn drücken würden. Zulegen konnten die Kalifornier indes beim Umsatz. Nach knapp 3,6 Milliarden Dollar im Vorjahresabschnitt kletterten die Einnahmen nun um sieben Prozent auf gut 3,8 Milliarden Dollar.

Trotz des rückläufigen Ertrages im vierten Abschnitt konnte Hewlett-Packard für das Gesamtjahr 1990/91 noch eine geringfügige Gewinnsteigerung um zwei Prozent von 739, auf 755 Millionen Dollar verzeichnen. Bei den Einnahmen kam der Computerproduzent aus Palo Alto auf ein zehnprozentiges Wachstum von 13,2 auf 14,5 Milliarden Dollar.

Für das gerade begonnene Geschäftsjahr aber sehen einige Analysten einem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge Schwierigkeiten auf HP zukommen. Zum einen habe sich das Wachstum des Service-Geschäftes im vierten Quartal - dem dritten in Folge - weiter verlangsamt. Zum anderen sehe sich das Unternehmen erstmals seit sechs Jahren mit einer schwachen internationalen Auftragslage konfrontiert. Zwar konnte diese Absatzschwäche mit einem überraschend starken US-Geschäft aufgefangen werden - im vierten Quartal nahmen die Aufträge im Heimmarkt um 14 Prozent zu, die Einnahmen stiegen um elf Prozent, gemessen an der Umsatzsteigerung von gerade vier Prozent in anderen Ländern -, dies aber werde nicht von Dauer sein, bestätigten selbst HP-Manager.

"Wenn aber der amerikanische Markt nicht weiterhin starke Resultate zeigt", zitiert das "Wall Street Journal" den US-Analysten Barry F. Willman, von Stanford C. Bernstein & Co."könnte das Gesamtwachstum von Hewlett-Packard signifikant schwächer sein als in den letzten Geschäftsabschnitten."