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Rückblick: Das war die CeBIT 2000

02.03.2000
"Kein Business ohne Internet"

Von den CW-Redakteuren Martin Bayer und Alex Freimark

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Internet wird mehr und mehr zum Goldesel der Branche. Jetzt sollen Anwender auch mit mobilen Endgeräten wie Handys oder Handhelds im World Wide Web surfen, Infos abrufen und vor allem einkaufen. Die Zauberworte auf der diesjährigen CeBIT, die die Tore ins Netz und in die Kassen der Hersteller weit aufstoßen sollen, heißen WAP und Mobile Commerce. Klassische Trendsetter wie Windows 2000 und Linux blieben dagegen eindeutig im Schatten der großen Internet-Euphorie.

Wieder einmal können die Messeverantwortlichen der CeBIT 2000 neue Rekordzahlen vermelden. Mit 7802 Ausstellern drängelten sich so viele Firmen wie nie zuvor in den 26 Ausstellungshallen in Hannover. Die Messeleitung konnte mit mehr als 750 000 Besuchern (davon 137 000 aus dem Ausland) einen neuen Rekord vermelden. Nachdem man im 1998 noch knapp an der 700 000er-Marke vorbeigeschrammt war, ist nun wieder der Besucherstand vor der Abspaltung der Unterhaltungselektronik in die eigenständige CeBIT home erreicht. Positiv registrierten die Aussteller das wachsende Interesse des Fachpublikums. Die Zahl der Fachbesucher stieg von 592 000 im Vorjahr auf über 650 000 - gegenseitige Geschäftsbesuche der Aussteller nicht mitgerechnet.

Der Andrang spiegelt die Aufbruchstimmung der Branche wider. Nach Ansicht von Volker Jung, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), entwickelt sich die Informationstechnik und Telekommunikation in Deutschland zur führenden Wirtschaftsbranche. Die treibenden Kräfte seien vor allem das Internet und die Mobilkommunikation. Laut einer Prognose des Verbandes werde der Gesamtumsatz der Branche in Deutschland dieses Jahr etwa bei 235 Milliarden Mark liegen. Das bedeutet ein Wachstum von etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, als etwa 215 Milliarden Mark umgesetzt wurden. Im Jahr 2003 werde die IT- und Kommunikations-(ITK-)Industrie die Schallmauer von 300 Milliarden Mark Umsatz durchbrechen, glaubt Jung.

Das am stärksten wachsende Segment des IT-Marktes ist das Internet. Laut Bitkom wächst die Zahl der Anschlüsse in Deutschland jährlich um 16 Prozent. Im Jahr 2005 sollen bereits zwei Drittel aller Deutschen am Netz hängen. Für die Firmen bedeuten diese Zahlen einen prognostizierten Umsatz von 7,5 Milliarden in diesem und etwa zehn Milliarden Mark im nächsten Jahr. Doch die steil nach oben weisenden Wachstumskurven bergen auch Probleme. Vertreter aus Politik und Industrie warnten eindringlich vor den Auswirkungen des Mangels an Facharbeitern. Die Kassandras der Branche befürchten, Deutschland könne durch das Fehlen geeigneter Arbeitskräfte im Rennen um die Wachstumsmärkte der Zukunft ins Hintertreffen geraten.

Green Cards für die IT-Branche?

Kaum ein Thema hat in den vergangenen Jahren rund um die Messe für derart hitzige Diskussionen gesorgt wie der Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder, DV-Spezialisten kurzfristig aus Osteuropa und nichteuropäischen Ländern zu "importieren", um den personellen Engpass der Branche zu umgehen.

Wie sehr den Beteiligten das Thema unter den Nägeln brennt, ließ sich anhand der Reaktion auf die Kanzlerbotschaft erahnen: Nahezu jeder fühlte sich berufen, ein Statement über den herrschenden Fachkräftemangel abzugeben. Den Anfang machten die Gewerkschaften und Arbeitsmarktexperten: IG-Metall-Chef Klaus Zwickel sprach von einem "Schnellschuss" zum Wohle der heimischen Industrie, aber mit gravierenden Konsequenzen für die Entwicklungsländer. Die Bundesanstalt für Arbeit verwies auf rund 30 000 arbeitslose Computerexperten, die sich Deutschland gegenwärtig leiste.

Harsche Kritik an den Schröderschen Plänen kam auch aus Bayern. Innenminister Günther Beckstein (CSU) warnte vor einer "Dauereinwanderung" mit Familiennachzug. Er setze auf eine bessere Fortbildung und Umschulungsmaßnahmen, durch die der Bedarf an Programmierern gedeckt werden könne. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber bezeichnete die Initiative als eine "Bankrotterklärung der Politik". Zunächst müssten deutsche Arbeitnehmer für die vakanten Stellen ausgebildet werden.

Allerdings dürfte informierten Kreisen klar sein, dass es das Personalproblem nicht erst seit der letzten Systems-Messe gibt. So meldeten 1997 die Verbände VDMA und ZVEI, jedes zweite Unternehmen der IT-Branche leide hierzulande unter dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Zwei Fünftel aller in einer Studie befragten Unternehmen gaben damals zu Protokoll, die Personalsituation sei angespannt. Diebold wagte im Juni 1997 die Prognose, dass auch in den nächsten Jahren keine Entlastung für die Firmen zu erwarten sei.

Ein positives Echo rief Schröders Vorschlag in weiten Teilen der IT-Szene hervor: "Dieser Schritt war längst überfällig", urteilt Karl-Heinz Land, Europa-Chef von Microstrategy. Das Softwareunternehmen hat in den letzten Jahren versucht, mit speziellen "Summer Schools" für Absolventen und einer eigenen "Universität" in den USA der Personalknappheit entgegenzuwirken. Das gleiche Fazit zieht auch Markus Willnauer, Business-Development-Director des Internet-Vermarkters Doubleclick Deutschland. Nicht zuletzt das Völkergemisch in den Firmen und Universitäten der USA bilde seiner Meinung nach eine Grundlage für deren Wettbewerbsfähigkeit.

Ähnlich sieht es auch Rachel Tan, Pressesprecherin des Software- und Beratungshauses Solution 42 aus Quickborn: "Für einen befristeten Zeitraum ist Schröders Vorschlag eine gute Lösung." Nach ihrer Einschätzung werde sich die Situation in den nächsten Jahren zwar allmählich entspannen, kurzfristig müsse jedoch für Personalnachschub gesorgt werden: "Wir wollen den deutschen Arbeitsmarkt nicht untergraben, aber es herrscht seit Jahren ein gravierender Mangel an Fachkräften."

Glückliche Aussteller zum 30. Messegeburtstag

Die Aussteller zogen eine durchweg positive Bilanz der Messe. Nachdem das Geschäft während der letztjährigen CeBIT angesichts der drohenden Jahr-2000-Probleme eher schleppend verlief, herrsche jetzt, da die IT-Branche des kritische Datum ohne Katastrophen überstanden habe, wieder Aufbruchstimmung, so der einhellige Tenor.

IBM verzeichnete beispielsweise mit einem Plus von 15 Prozent einen deutlich stärkeren Besucherandrang als im letzten Jahr. Das zeige sich auch daran, dass während der diesjährigen Messe in einigen Geschäftsbereichen bis zu 25 Prozent mehr Abschlüsse vorbereitet werden konnten, erklärt ein Sprecher des Herstellers. Insbesondere der Karrieretreff stand im Mittelpunkt des Interesses, berichtet Personalchefin Juliane Wiemersklage.

Auch die Online-Dienste T-Online und AOL zeigten sich sehr zufrieden. So kamen bereits während der ersten Messetage etwa 200 000 Besucher an den Stand von T-Online. Erich Glaeser, Marketing Direktor bei Compaq, verzeichnet ebenfalls einen deutlich gestiegenen Besucherandrang an den beiden Ständen des Konzerns. Die Texaner rechnen mit etwa 10 000 bis 15 000 Besuchern pro Tag. Dies bedeute ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem letzten Jahr, bilanzierte Glaeser.

Die Marschrichtung auf der diesjährigen CeBIT bestimmte eindeutig das Internet. Egal ob E-Commerce oder Internet-Zugang via Handy, das Netz ist das Maß aller Dinge. Das zehnprozentige Branchenwachstum sei in erster Linie den Geschäftsfeldern Telekommunikation und Internet zu verdanken, erklärt Bitkom-Chef Jung. So konnten die Unternehmen der Telekommunikation 1999 branchenweit ein Plus von 34 Prozent verbuchen. Ihre Kollegen aus dem Internet-Segment schafften sogar einen Umsatzanstieg von 37 Prozent. Allein mit Handys wollen die Firmen im nächsten Jahr 41 Milliarden Mark verdienen.

Zur Zeit nutzen etwa 30 Prozent aller Deutschen ein Mobiltelefon. Experten gehen jedoch davon aus, dass dieser Anteil innerhalb der nächsten sechs Monate auf etwa 40 Prozent ansteigen wird. Und um diesen Markt weiter anzuheizen, bringen die Anbieter immer neue Dienste ins Spiel. Zauberworte wie "Mobiler Internet-Zugang" und "Mobile Commerce" (M-Commerce) sollen neue Kunden ins Netz locken.

Laut den Marketing-Parolen der Anbieter ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Handy oder andere mobile Endgeräte wie zum Beispiel Handhelds den klassischen PC als Zugangsgerät zum Internet abgelöst haben. Doch bis es soweit ist, müssen erst einmal die Übertragungsraten stimmen. Und die liegen mit dem aktuellen GSM-Standard bei mageren 9600 Bit pro Sekunde. Da dürfte Internet auf dem Handy angesichts minutenlanger Wartezeiten beim Laden der Seiten wenig Spaß machen.

Die Anbieter versprachen auf der CeBIT höhere Übertragungsraten. So soll bis Ende des Jahres mit den Verfahren High Speed Mobile Data (HDMS) und General Packet Radio Service (GPRS) die Übertragungsrate um den Faktor vier erhöht werden. Das Wireless Application Protocol (WAP) soll die Abwicklung des Datentransfers standardisieren. In einer nächsten Ausbaustufe wollen die Netzbetreiber mit dem "Universal Mobile Telecommunications System" (UMTS) die Übertragungsraten auf 2 Mbit/s nach oben schrauben. Doch bis dieser Standard auch in Europa flächendeckend verfügbar ist, vergeht noch einige Zeit - nach jüngsten Aussagen auf der GSM World in Cannes startet UMTS wohl nicht vor dem Jahr 2003.

Ihren Kunden machen die Anbieter allerdings schon heute den Mund wässrig. Eine Flut von WAP-fähigen Mobiltelefonen präsentierten die Anbieter dem staunenden Publikum. Neben den klassischen Handy-Herstellern versuchen nun auch andere Firmen aus der Elektronikbranche auf den Zug mit aufzuspringen. So will beispielsweise auch der japanische Sony-Konzern in Zukunft mit dem "CDM-Z5" im Handy-Markt mitmischen.

Alles WAP, oder was?

Über Sinn und Unsinn der WAP-Euphorie gehen die Ansichten auseinander. Während die Handy-Hersteller die neue Technik als Revolution des mobilen Datenverkehrs in den Himmel loben, gibt es auch sehr kritische Stimmen. So bemängeln die Hersteller von Dokumenten-Management-Software, dass im aktuellen Stadium die WAP-Technologie für ihre Anwendungen nicht zu gebrauchen sei. Zwar müsse man mit der WAP-Welle schwimmen, um im Geschäft zu bleiben, doch hinter vorgehaltener Hand sagen die Hersteller, dass die Geschichte eigentlich keinen Sinn mache. Minutenlang auf die Übertragung einer Liste zu warten, um dann zu erfahren, dass das Dokument in dem kleinen Handy-Display nicht dargestellt werden kann, dürfte die Anwender eher verprellen als zur Verbreitung der neuen Technik beitragen, glauben viele Insider.

Mit dem Thema M-Commerce kam zwangsläufig auch das Thema Sicherheit auf die Tagesordnung der CeBIT. Geschockt von den Horrormeldungen der letzten Wochen, als Hacker die Web-Seiten verschiedener E-Commerce-Anbieter lahm legten, fragten viele Anwender nach der Sicherheit im Handel mit dem Mobiltelefon. Auf der CeBIT hat sich das E-Sign-Konsortium dieses Thema auf die Fahnen geschrieben. Ziel sei es, einheitliche Schnittstellen im M-Commerce zu schaffen. Sicherheit sollen persönliche Identifikationsnummern (PIN) schaffen. Doch auch hier steht die Entwicklung erst am Anfang. Obwohl große Namen wie E-Plus, Viag Interkom, Siemens oder Kartenhersteller wie Gemplus oder Schlumberger am Thema Sicherheit mitarbeiten wollen, müssen erst noch Detailfragen geklärt werden, heißt es.

Im Schatten von WAP und Internet

Der vor der Messe zum Showdown der Betriebssysteme hochstilisierte Zweikampf zwischen Windows 2000 und Linux fiel mangels Zuschauerbeteiligung aus. Beide Themen standen eindeutig im Schatten der Handys und des mobilen Internet-Zugangs. Microsoft hat sich mit der Markteinführung seines neuen Betriebssystems eine Woche vor der CeBIT selbst den Wind aus den Segeln genommen. Zwar war von Seiten der Rechnerhersteller unisono ein klares Bekenntnis zum neuen System der Redmonder zu vernehmen. Großes Aufsehen erregten die Treueschwüre allerdings nicht. Sie gingen im Alltagsgeschäft der Messe unter.

Auch Linux schaffte es diesmal nicht, die Massen zu bewegen. Die anarchischen Zeiten der Open-Source-Bewegung sind offensichtlich vorbei. Gut organisiert präsentierten Hersteller wie Suse, Caldera oder Red Hat auf ihren Ständen die neuesten Linux-Errungenschaften. Vielleicht lag es genau daran, dass die Gemeinde um den verdutzt blickenden Pinguin im Messealltag keine Akzente zu setzen vermochte.

Im Kampf um den Handheld-Markt, der rund um den mobilen Internet-Zugang immer wichtiger wird, bleibt vorerst alles beim Alten. Die erwartete Offensive Microsofts verpuffte. Anlässlich einer speziell zum Thema Windows CE anberaumten Pressekonferenz gefiel sich der Softwarehersteller in Eigenlob über vergangene Leistungen und großen Erwartungen für die Zukunft. Die erwartete neue Version 3.0 von Windows CE konnte Microsoft dagegen noch nicht präsentieren. Auch der "Mobile Internet Explorer", mit dessen Hilfe Internet-Seiten auf die Maße eines Handy-Displays zurechtgestutzt werden sollen, sei noch in Arbeit, erklärten die Microsoft-Strategen lapidar.

Angesichts dieser schwächelnden Konkurrenz braucht sich Marktführer Palm wohl keine Sorgen zu machen. Mit dem "Palm IIIc" präsentierte der Hersteller zur CeBIT seinen ersten Handheld mit Farb-Display. Außerdem kann Palm mit einer neuen Version 3.5 seines Betriebssystems "Palm OS" aufwarten. Damit dürfte der Hersteller seine 72 Prozent Marktanteil wohl auch in diesem Jahr verteidigen können.

Symbian, das Joint Venture aus Psion, Motorola, Nokia, Ericsson und Matsushita, kämpft mit seinem alten Problem, keine konkreten Produkte präsentieren zu können. Experten räumen dem "Epoc"-Betriebssystem zwar gute Chancen ein. Doch außer der Referenzplattform "Quartz" für zukünftige Smartphones hatte Symbian auf der Messe nicht viel anzubieten.

Auch im PC-Geschäft gibt es nicht viel Neues. Zwar versuchen die Hersteller, mit hübsch gestalteten Internet-Rechnern neue Kunden anzulocken. Doch von der versprochenen Computerrevolution ist nicht viel zu spüren. Dazu sind die Geräte noch zu tief im herkömmlichen Schema des Personal Computer verwurzelt. Firmen wie Hewlett-Packard mit dem "e-Vectra" oder Acer mit dem "Aspire" unternehmen trotzdem einen neuen Anlauf, um das Geschäft ins Rollen zu bringen. Während die meisten Hersteller die Geräte nur mit ein paar zusätzlichen Verwaltungs-Tools anbieten wollen, denkt IBM einen Schritt weiter. Die Armonker möchten die Rechner ihrer "Edge-of-Network"-(EON-)Initiative in ein Servicepaket einbinden. Laut Michael Cerny, Leiter des PC-Geschäfts in Deutschland, sei es denkbar, in Zukunft mit Serviceanbietern zusammenzuarbeiten, die ihren Kunden den Rechner, ähnlich dem Handy-Modell, praktisch umsonst überlassen, wenn sich der Kunde verpflichtet, entsprechende Dienstleitungen des Providers in Anspruch zu nehmen.

Die Softwarebranche öffnet sich zaghaft neuen Welten wie dem Application-Service-Provider- (ASP-)Modell. Der deutsche IT-Musterknabe SAP gab zur CeBIT bekannt, seine R/3-Software auf Mietbasis anzubieten. Für Aufruhr sorgte diese Nachricht bei den Partnern von SAP. Dienstleister, Systemhäuser und andere Beratungsfirmen machen einen Großteil ihres Umsatzes damit, SAP-Software beim Kunden einzuführen und zu pflegen. Mit dem neuen Modell ginge ihnen dieses Geschäft durch die Lappen. Wie sich SAP aus dieser Zwickmühle zwischen ASP-Modell und dem Verprellen der Partner befreien will, wird die Zukunft zeigen.

Die Gerüchteküche brodelte auf der 30. CeBIT auf Sparflamme. Skandale und Skandälchen gingen im allgemeinen Messetrubel unter. Ein paar nette Gerüchte hatte die CeBIT dann allerdings doch noch zu bieten. So plant angeblich Microsoft eine Office-Version für Linux. Ziel dieser Attacke sei, dem frei verfügbaren Star-Office-Paket des Konkurrenten Sun Marktanteile abzujagen. Redmond dementierte wie nicht anders zu erwarten diese Spekulationen, lehnte es aber ab, die Einstellung von etwa 150 Linux-Experten zu kommentieren.

Weniger Grund zum Schmunzeln haben die Kunden von Baan. Wieder einmal tauchten Verkaufsgerüchte rund um den angeschlagenen Softwarehersteller auf. Die Basis für die Spekulationen lieferte diesmal der eigene CEO Pierre Everaert. Auf die Frage zum möglichen Verkauf der Firma sagte er: "Wenn jemand kommt, uns einen guten Preis macht und weiteres Wachstum zusichert, wie könnte ich da Nein sagen?"

CEBIT-SPLITTER:

Verkehrschaos rund um die Messe - Die Generalprobe des Hannoverschen Nahverkehrs für die Expo 2000 ging gründlich daneben. Gleich am ersten Messetag brach der öffentliche Nahverkehr wegen eines Computerfehlers im Rechnersystem der Verkehrsbetriebe Üstra zusammen. Tausende von Besuchern und Ausstellern kamen zu spät. Auch die Straßen rund um das Messegelände waren der Blechlawine, die am ersten Tag auf die CeBIT zurollte, nicht gewachsen. Der Verkehr brach teilweise zusammen. Besucher steckten stundenlang im Stau, bis sie einen der begehrten Messeparkplätze ergattern konnten.

Die Messe in Zahlen - Mit 7802 Ausstellern kamen fast 400 Firmen mehr auf die IT-Messe als im Jahr zuvor. Die Ausstellergemeinde setzt sich aus 63 Nationen zusammen. Wegen der steigenden Teilnehmerzahlen musste die Ausstellungsfläche um 16 000 auf 415 000 Quadratmeter erweitert werden. Damit bleibe die CeBIT die größte Messe der Welt, erklärt Messevorstand Hubert Lange stolz.

Die andere Seite der CeBIT - Rund um die größte Computermesse der Welt hat sich in den letzten Jahren ein eigener Kosmos mit verschiedenen Dienstleistungen entwickelt. Rund 1000 Wachleute sorgen dafür, dass auf dem Gelände alles mit rechten Dingen zugeht. Etwa 1500 "Heinzelmännchen" räumen Tag für Tag den Dreck der Besucher und Aussteller weg. An den Ständen und Serviceeinrichtungen arbeiten ungefähr 60 000 Menschen.

Kulinarisches von der CeBIT - Besucher und Aussteller wollen auch erst einmal versorgt werden. Während der sieben CeBIT-Tage befeuchten etwa 180 000 Liter Bier, 350 000 Tassen Kaffee, knapp 11 000 Flaschen Sekt und Wein sowie 2300 Flaschen Hochprozentiges die Kehlen der Besucher und Aussteller. 365 000 Brat- und Bockwürste, 45 000 Steaks, 36 000 Schnitzel, 25 000 Haxen und 85 000 Brötchen stopfen die hungrigen Mägen während der Messe.

CeBIT-Stände auf dem Laufsteg -

Erstmals wurde in diesem Jahr ein Preis für den schönsten Messestand ausgelobt. Die Jury rund um den Designer Burkhardt Leitner sprach den Exhibition Design Award - eine Skulptur von Dieter Rams - der Viag Interkom zu. Der Stand D50 in Halle 25 beeindrucke mit einer anspruchsvollen Architektur, einer klaren Struktur sowie mit einer hohen Designqualität bei Material und Mobiliar, so das Urteil der Richter über schön und hässlich. Auch das Standpersonal bekam eine gute Note.