Ruby on Rails 2.0 gibt SOAP den REST

21.05.2007
Statt auf das zunehmend komplexe SOAP setzt Ruby-on-Rails-Mastermind David Heinemeier Hansson bei der Weiterentwicklung seines Frameworks für Web-Services auf die einfachere REST-Technik.

REST (Representational State Transfer) werde der bevorzugte Standard für Web-Services in dem geplanten Ruby-on-Rails-Update 2.0 werden, sagte Heinemeier Hansson auf der RailsConf 2007 in Portland. "SOAP passt nicht gut zum Ruby-Feeling", erklärte der Entwickler. "Es wird übermäßig komplex, speziell mit den WS-Protokollen. Das ist zu viel Software für das, was die meisten Leute normalerweise brauchen."

Deswegen wird in Rails 2.0 "Action Web Service" auf Basis von SOAP herausgenommen und durch ein Werkzeug "Active Resource" für REST ersetzt. Nutzer können aber auch weiterhin Action Web Service verwenden, wenn sie das wünschen. Laut Heinemeier Hansson ist Rails nicht technologieneutral, sondern trifft eine Wahl. "Die Antwort ist nicht SOAP. Die Antwort ist REST", sagte er.

Matt Olson, Entwickler und President von Ruby Cloud in San Francisco, kann da nur zustimmen. "Der REST-Ansatz ist aus der HTTP-Perspektive sehr natürlich, und er passt auch auf Protokollebene und aus Sicht eines Anwendungsentwicklers genau hinein."

Rails 2.0 soll irgendwann in diesem Jahr und hoffentlich binnen weniger Monate erscheinen, versprach Heinemeier Hansson. Alles in allem ziele das neue Release darauf ab, alles "etwas einfacher und netter" zu machen. Es handele sich aber um keinen kompletten Rewrite, der alles umschmeißt und nicht abwärtskompatibel sei.

Einige bislang mit dem Paket gebundelte Fähigkeiten sollen in optionale Plug-ins ausgelagert werden. Andere wie die Makros für den In-Place-Editor fallen gar ganz weg. Dafür soll das Debugging durch Wiedereinführung von Breakpoints (Stellen, an denen der Entwickler den Programmablauf anhalten kann) erleichtert werden. Eine echte Neuerung wird HTTP-Authentifizierung.

Eines aber wird Rails 2.0 aus Sicht seines Erfinders auf gar keinen Fall: Ein "Einhorn", ein Fabelwesen, das jedes Problem löst. "In mancherlei Hinsicht wird Rails 2.0 viel bescheidener", sagt Heinemeier Hansson. (tc)