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RSA Conference Europe: Internet braucht mehr Vertrauen

17.10.2005

WIEN (COMPUTERWOCHE) - Zur Eröffnung der sechsten europäischen Ausgabe der RSA Conference hat Art Coviello, CEO von RSA Security, dazu aufgerufen, eine "Kultur des Vertrauens" im Internet aufzubauen. Hierfür sei jedoch eine gemeinsame Anstrengung von Unternehmen, Privatpersonen und Gesetzgebern notwendig, so der Manager. Von Firmen forderte er eine "Verantwortlichkeit des Vorstands": Sicherheit müsse vom Management aus ins Unternehmen getragen werden. Als konkrete Massnahmen nannte Coviello das Erstellen sichererer Anwendungen und das Abschaffen von Passwörtern - letztere seien zu unsicher (klar, RSA möchte natürlich lieber seine Token verkaufen).

Daneben müssten Privatanwender mehr Veranwortung zeigen. Sie hätten dafür zu sorgen, dass sie das aktuellste Betriebssystem, die notwendigen Patches und angemessene Sicherheitslösungen wie Firewall und Virenschutz benutzten. Zudem hätten Hersteller derartiger Produkte die Pflicht, den Vorsprung vor den Angreifern zu halten und Lösungen zu entwickeln, die leicht zu implementieren und zu benutzen seien und die Anwender nicht behinderten. Schließlich rief der RSA-Chef die Regierungen auf, für flexiblere Gesetze zu sorgen und enger mit Technologiefirmen zusammenzuarbeiten, um neuen Gefahren begegnen zu können.

Auf der Veranstaltung wurden zudem die European Information Security Awards (EISA) verliehen. Auszeichnungen erhielten unter anderem das Beratungsunternehmen Accenture (im Bereich Forschung und Entwicklung für eine Biometrie-Lösung sowie im Bereich Implementierung für ein E-Government-System in Belgien). Daneben wurde der Brite Steve Marsh (Central Sponsor for Information Assurance) für den öffentlichen Bereich und Donna Richmond von AETNA für Ausbildungs- und Trainingsaktivitäten prämiert. Die Preise für die "beeindruckendsten und innovativsten Errungenschaften im Bereich Information Security in Europa" wurden dieses Jahr bereits zum dritten Mal verliehen.

RSA Security nutzte die Veranstaltung außerdem, um neue Versionen der Produkte "Sign-on Manager", "Authentication Manager" und "SecureID for Microsoft Windows" vorzustellen. Sign-on Manager 4.5 bietet nun beispielsweise einen integrierten Desktop-Client und wurde um die Technik "IntelliAccess" erweitert: Das soll Anwendern im Fall des Verlusts eines "SecurID"-Tokens ermöglichen, auf Windows-Desktops oder via VPN auf Anwendungen zuzugreifen, auch ohne dafür den Helpdesk anrufen zu müssen. Die Lösung soll laut Hersteller ab November verfügbar sein. Authentication Manager enthält in der neuen Version 6.1 eine integrierte Version des "Steel-Belted Radius Server" von Funk Software. Dadurch soll das Produkt nun in der Lage sein, den Standard 802.1x und damit drahtlose Netzwerke zu unterstützen. SecurID for Windows 2.0 arbeitet nun auch mit Servern zusammen, die auf HP-UX, Linux oder AIX basieren. Das gibt Kunden eine größere Flexibilität.

RSA gab während der Konferenz ferner das vorläufige Ergebnis für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2005 bekannt. Der Hersteller geht von einem Umsatz in Höhe von 76 Millionen Dollar aus, der Gewinn pro Aktie wird nach Angaben von Tim Pickard, Strategic Marketing Director und Managing Director der RSA Conference Europe, 20 bis 22 Cent pro Aktie betragen. Die endgültigen Zahlen will die Firma am 27. Oktober vorlegen. (ave)