Applikationen entscheiden ueber Erfolg

RS/6000 wird demnaechst auch NT und Solaris unterstuetzen

23.02.1996

Von den drei grossen Herstellern der Unix-Szene, zu denen Sun und Hewlett-Packard zaehlen, ist Big Blue damit der erste Anbieter, der neben Windows NT auch die Unix-Implementierung eines Konkurrenten auf seine RISC-Plattform portiert.

Die RS/6000-Klientel auf der Messe "Uniforum '96" in San Franzisko begruesste in ersten Reaktionen IBMs Entscheidung. Die bevorstehende Wahlfreiheit beim Betriebssystem verspreche mehr Flexibilitaet, so das haeufigste Argument. Zu bedenken gab man allerdings, dass IBMs Vorstoss nur dann Erfolg haben werde, wenn sich mehr Applikationsentwickler zur Unterstuetzung etwa von NT entschloessen.

Ohne die Anwendungen laeuft nichts", bestaetigt indes auch Rich Sevcik, General Manager von HPs Systems Technology Group. Sein Unternehmen plane kein NT-Angebot, bevor nicht der 64-Bit-Chip mit nativer Windows- und Unix-Unterstuetzung zur Verfuegung stehe. Der Prozessor wird zusammen mit Intel entwickelt und soll voraussichtlich 1998 auf den Markt kommen. IDC-Analyst Jean Bozman interpretiert die HP-Entscheidung auf seine Weise: Warum sollte man sich noch die Muehe machen, NT auf PA-RISC-Rechner zu portieren, wo diese Architektur doch ganz offensichtlich am Ende sei? Vor diesem Problem stehe IBM mit der RS/6000 nicht. Das Thema Applikationen will Jeff Mason, weltweiter Marketing-Chef fuer den RS/6000-Geschaeftsbereich, ueber Kooperationen mit Microsoft und Sun in den Griff bekommen.